Entwickler-Interview

Der Begriff TFT ist nicht eindeutig!

29. August 2017, 14:19 Uhr | Constantin Tomaras
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Die Parametervielfalt bändigen!

Wie kommen eigentlich Ihre Kunden, bei dieser Parametervielfalt, in einem neuen Projekt auf Sie zu?

Meistens besitzen die Kunden bei einem neuen Projekt schon eine gezielte Vorstellung über die gewünschte Displaytechnologie.
Wir prüfen zunächst, ob die gewählte Technologie, wie LCD, OLED oder EPD, zur Applikation passt und ob mögliche Probleme existieren. Anschließend kann die Auswahl verfeinert werden.
Es gibt aber auch durchaus Kunden, die von Anfang an eine detaillierte Beratung bei der Technologieauswahl wünschen. Genau das ist unsere Kernkompetenz.
Hier werden zunächst die technologiespezifischen Vor- und Nachteile vorgestellt, diskutiert und mit der Applikation in Verbindung gebracht.
Schlüsselkriterien sind unter anderem Preis, Punktmatrix oder segmentierte Anzeige, Kontrastverhältnis, Farbtiefe, Lebensdauer, Helligkeit, Temperaturbereich, Leistungsaufnahme, Abmessungen und Auflösung.
Ein wichtiger Punkt ist auch, ob das Display über eine aktive oder passive Matrix verfügt. Passiv-Matrix-Displays arbeiten in der Regel mit niedrigen Auflösungen und tragen daher den Bildspeicher onboard, woraus eine einfache Ansteuerbarkeit zum Beispiel über SPI, I²C, I80 oder M68 resultiert. Im Gegensatz dazu verfügen Displays mit höheren Auflösungen meist nicht über einen integrierten Bildspeicher und müssen über High-Speed-Interfaces, wie zum Beispiel DPI oder LVDS auch Flatlink, angesteuert werden.
(Anm. d. Red.: Als Faustregel gilt Tabelle 1.)
Auf diese Weise kann der durch ein Display verursachte Hardwareaufwand sehr schnell abgeschätzt werden: Bei mehrfarbigen Displays reicht es sogar häufig, lediglich die Auflösung zu betrachten. Dann ist alles klar.
Steht die Display-Technologie einmal fest, so beginnt die Feinarbeit, eine optimale Lösung für den Kunden zu finden. Natürlich beraten wir den Kunden auch bei der Ansteuerung.
Beispielsweise gibt es seit einigen Jahren Mikrocontroller wie den STM32, die über eine interne DPI-Peripherie verfügen. Die Grenze zwischen Mikrocontroller und Applikationsprozessor verläuft heutzutage daher fließend und wir beraten den Kunden auch dahingehend, das gehört zum Display-Support dazu!

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
AuflösungMatrixBildspeicherDisplay-Schnittstelle

<320×240

passiv/aktivintern

SPI, I²C, I80, M68

≥320×240

aktivextern/internSPI, I80, M68, DPI

≥640×480

aktivexternDPI

≥1024×600

aktivexternSingle Channel LVDS
≥1920×1080aktivexternDual Channel LVDS
≥3840×2160aktivexternQuad Channel LVDS

 

AuflösungAnsteuerungBenötigte DatenratenBenötigte Hardware

<320×240

extrem einfachniedrigbeliebiger Mikrocontroller

≥320×240

einfachniedrig-mittel

schneller Mikrocontroller mit DMA oder mit DPI-Peripherie

≥640×480

einfach-mittel

mittel-hoch

spezieller Mikrocontroller mit DPI-Peripherie (z.B. STM32F4x9) oder Applikationsprozessor

≥1024×600

mittel-aufwendighochApplikationsprozessor oder FPGA
≥1920×1080aufwendigsehr hochApplikationsprozessor oder FPGA
≥3840×2160extrem aufwendigextrem hochschneller Applikationsprozessor oder FPGA

 

Tabelle 1: Typische Korrelation zwischen Displayauflösung und Schwierigkeitsgrad.


  1. Der Begriff TFT ist nicht eindeutig!
  2. Designanspruch im Displaysegment
  3. Entwicklungspotenziale bei Touchdisplays?
  4. Die Parametervielfalt bändigen!
  5. Semantik und Slang

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu ACTRON AG

Weitere Artikel zu Displays / HMI-Systeme / Panel-PCs