Und Design-Knowhow auf Herstellerseite ist gar kein Thema?
Doch! Der beste PCAP-Touchcontroller ist wertlos, wenn er nicht richtig eindesigned oder konfiguriert wurde. Der Touchcontroller, genauer gesagt sein Analog-Front-End, sollte möglichst nahe am Glas und direkt auf dem Flex-Tail sitzen, um die Störempfindlichkeit gegenüber HF-Signalen auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Leitungslänge der Digitalseite, zum Beispiel I²C oder USB, ist hingegen eher unkritisch. Je nach Aufbau des Touches erhält der Touchcontroller durch den Hersteller ab Werk eine spezifische Firmware oder er muss beim Hochfahren der Kundenapplikation über eine Initialisierungssequenz konfiguriert werden. Diese Initialisierungssequenz wird ebenfalls durch den Hersteller bereitgestellt.
Ich würde ja erwarten, dass auch Rauschen von dem Display selbst, also von den Pixel-Gate-Treibern der Aktiv-Matrix, herrührt?
Das stimmt! Ein deutlicher Störanteil wird vom Display selbst erzeugt. Der Touchcontroller muss gängige Störfrequenzen zum Beispiel von dem dahinter liegenden TFT-LCD unterdrücken.
Auch H- und V-Sync-Signale sowie die Pixelclock stören.
Welche Einflüsse gibt es sonst noch?
Ein weiterer Punkt ist neben anderen die Verschmutzung der Touchoberfläche, beispielsweise durch fettige Finger. Jede Verschmutzung verändert die dielektrischen Eigenschaften der Oberfläche und sorgt somit für eine lokale Störgröße. Der Controller muss diese kapazitive Berg-Tal-Landschaft dynamisch nivellieren.