Merck investiert in OLED-Produktion

20 Mio. Euro für Standorte in Korea und China

29. Oktober 2020, 13:58 Uhr | Markus Haller
Die OLED-Forschung ist im Bereich Performance Materials angesiedelt, mit dem Merck rund 2,5 Mrd. Euro Jahresumsatz erwirtschaftet.
© Merck

Mit der Investition reagiert der Konzern aus Darmstadt auf den wachsenden OLED-Markt.

Profitieren werden die Standorte in Pyeongtaek (Korea) und Schanghai (China). Die lokale OLED-Produktionsbasis in Korea wird damit ausgebaut, in China werden neue Produktionskapazitäten geschaffen. Damit sucht der Konzern auch die Nähe zum Absatzmarkt und will seine Position als Schlüssellieferant von OLED-Materialien für die Display-Panel-Hersteller in Asien weiter ausbauen.

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Zukunftsmarkt effizienter beliefern

Für den Chemiekonzern ist die OLED-Technik ein relevanter Zukunftsmarkt, getrieben von Entwicklungen wie faltbaren oder zusammenrollbaren Displays. Kai Beckmann, CEO des Materialforschungssegments Performance Materials und Mitglied der Geschäftsführung, sieht die OLED-Technik als »die am schnellsten wachsende Displaytechnologie« und sie stelle die Basis für die Displays der nächsten Generation dar. An dieser Basis möchte Merck mitwirken und die Lieferketten zu seinen Kunden verkürzen. »Durch den Ausbau unserer lokalen Produktionskapazitäten sind wir gut aufgestellt, um größere Mengen von OLED-Materialien auf effiziente Weise produzieren und liefern zu können. Diese Investition unterstreicht unser Engagement für die Schaffung einer agilen Lieferkette für unsere Kunden in Asien«, beschreibt Beckmann die Motivation hinter der Entscheidung.

Agil bedeutet dabei vor allem eine schnell erweiterbare Produktion. Laut Merck werden die 20 Mio. Euro in den Bau eines neuen modularen Produktionssystems investiert. Es ermöglicht den Anbau von weiteren Sublimationseinheiten, wenn die Marktentwicklung weitere Fertigungskapazitäten erfordert. Sublimations-Reinigungsprozesse sind ein zentraler Schritt bei der Herstellung von hochreinen OLED-Materialien. Je reiner das Material, desto höher sind Leistung und Lebensdauer von OLED-Produkten.

OLED-Forschungszentrum

Merck hat seine Historie als Flüssigkristallhersteller und ist damit bei den LCD-Displays als Weltmarktführer vertreten. Nach Unternehmensangaben forscht und entwickelt man an den OLEDs, die seit langer Zeit als LCD-Nachfolger gehandelt werden, seit drei Jahrzehnten und sieht sich hier ebenfalls in einer führenden Position als weltweiter Zulieferer. 2010 richtete Merck an seiner Konzernzentrale in Darmstadt ein OLED-Forschungszentrum ein. 2015 folgte die Einweihung des OLED Application Center (OAC) im koreanischen Pyeongtaek. 2016 eröffnete wurde in Darmstadt eine zusätzliche Produktionsanlage für OLED-Materialien eröffnet und seit 2018 unterstützt das Unternehmen außerdem chinesische Kunden in seinem OLED Technolgy Center (OTC) in Schanghai.


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