Nach einem Umsatzwachstum der Branche der flexiblen und gedruckten Elektronik von 13 Prozent im Vorjahr prognostiziert die jüngste OE-A-Geschäftsklima-Umfrage der Branche für 2023 ein Umsatzplus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Nach einem Umsatzwachstum von 13 Prozent im Jahr 2022 ermittelte eine Geschäftsklima-Umfrage unter den Mitgliedern der OE-A (Organic and Printed Electronics Association) für das Jahr 2023 ein Umsatzplus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. »Das ist der höchste Wert seit Beginn der Konjunkturumfrage im Jahr 2014«, stellt Dr. Klaus Hecker, Geschäftsführer der OE-A, mit Blick auf die Umfrageergebnisse der letzten Jahre fest. Grundlage der Prognose ist eine halbjährliche Umfrage der OE-A.
»Aber ob der Himmel über unserer Branche wirklich so sonnig ist oder eher bedeckt, werden die nächsten Monate zeigen. Engpässe in den Lieferketten, steigende Energiekosten, Inflation und der russische Krieg in der Ukraine erschweren unseren Mitgliedern das Geschäft«, stellt Dr. Hecker fest. Für das Jahr 2022 lag die OE-A mit ihrer Prognose dagegen sehr nahe an der Realität. Aus der ursprünglich im Februar 2022 publizierten Prognose von +12 Prozent wurden am Ende des Jahres sogar +13 Prozent.
Doch so positiv die Prognose auch erscheinen mag, auch auf die Branche der flexiblen und gedruckten Elektronik wirkt sich der Krieg in der Ukraine negativ auf die Geschäftstätigkeit aus.
Das gaben zwei Drittel (68 Prozent) der befragten Unternehmen im Rahmen der Geschäftsklima-Umfrage zu Protokoll. Nahezu jedes Unternehmen dieser zwei Drittel gab an, dass es von Lieferkettenproblemen und erheblichen Preiserhöhungen betroffen ist.
Als besonders schwierig stellten die Befragten dabei die Beschaffung von Elektronik-Bauteilen und Chemikalien für die gedruckte Elektronik dar. Jedoch gingen die Befragten zum Zeitpunkt der Umfrage im Herbst letzten Jahres davon aus, dass sich die Situation in den nächsten sechs Monaten verbessern werde. Ungeachtet dieser positiven Erwartungen stellt diese Situation jedoch für die Branche eine besondere Herausforderung dar, zählen doch die Unterhaltungselektronik, die Automobilindustrie, die Medizin- sowie die Pharma- und die Baubranche zu ihren wichtigsten Zielmärkten.
Eine weitere kritische Situation für die Branche liegt in der langsameren Erholung der Märkte und der Kundennachfrage. Im Vergleich zur Umfrage im Februar 2022 hatten im Herbst weniger Unternehmen eine Erholung der Nachfrage für das Geschäft in Europa und Nordamerika festgestellt. Mehr Firmen als in der Umfrage zuvor (27 Prozent im Vergleich zu 24 Prozent) nutzten oder planten die Inanspruchnahme von staatlichen Förderprogrammen.
»Für den asiatischen Kontinent wird erwartet, dass die Nachfragebelebung noch länger dauern wird. Das ist hart für die Branche und trübt die guten Aussichten von plus 24 Prozent Umsatzwachstum entlang der gesamten Wertschöpfungskette für das Jahr 2023«, gibt Dr. Hecker zu bedenken.
Doch trotz aller Unbestimmtheiten zeichnet sich ab, dass das Jahr 2023 ein vielversprechendes Jahr für die flexible und gedruckte Elektronik-Industrie mit Blick auf die Investitionen in Produktion und F&E sein wird. So wollten mehr als 75 Prozent der befragten Unternehmen im Herbst 2022 in den nächsten sechs Monaten verstärkt investieren. Erfreulich entwickelt sich auch die Beschäftigungssituation: So gingen 88 Prozent der befragten Unternehmen von einer stabilen Beschäftigungslage aus, 12 Prozent wollten ihr Personal weiter aufstocken.
»Die Gedruckte-Elektronik-Industrie wird in den nächsten Monaten weiter blühen und wachsen, auch angesichts aller Schwierigkeiten«, war sich Dr. Hecker Anfang November letzten Jahres sicher. »Die Super-Power unserer Branche sind gewiss Resilienz und Innovationskraft.« Derzeit läuft eine neue OE-A-Geschäftsklimaumfrage. Ihre Ergebnisse werden auf der Lopec Anfang März vorgestellt.