Um dem wachsenden Multimedia-Datenvolumen gerecht zu werden, brauchen mobile Endgeräte schnelle Schnittstellen. Hilfe bei der Entwicklung und Fehlersuche an Designs mit MIPI-M-PHY-basierten Protokollen bietet eine neue Trigger- und Dekodier-Option für die RTO2000-Oszilloskope von Rohde & Schwarz.
Definiert als physikalischer Layer dient M-PHY als Grundlage für eine Vielzahl von Protokoll-Standards, die für die schnelle Datenübertragung im Bereich mobiler Endgeräte optimiert sind. So findet sich M-PHY z.B. mit CSI-3 in Kameras oder mit UFS in Speicherkomponenten für Multimedia-Anwendungen, mit DigRF rev.4, UniPort oder LLI dient sie in der Chip-to-Chip-Kommunikation. Doch die Hersteller entsprechender Prozessoren, Kommunikations-ICs und Speicherkomponenten sehen sich häufig mit Problemen konfrontiert, die sich z.B durch das enge Nebeneinander der digitalen Schnittstellen und der empfindlichen Funktionsblöcke wie etwa Funkmodulen ergeben.
Hier setzt die neue Rohde&Schwarz-Option an: Sie unterstützt beim Aufspüren der Fehlerquellen, die mit M-PHY-basierten Schnittstellen im Zusammenhang stehen. Dabei können Anwender dediziert auf Protokollereignisse im untersten M-PHY Physical Layer zugreifen.
Darüber hinaus unterstützt die R&S RTO-K44 die höheren Protokollschichten des UniPro-Standards, der ebenfalls von der MIPI Alliance definiert wurde. Damit haben Anwender eine hohe Flexibilität bei der Wahl der geeigneten Dekodierebene für die gezielte Fehlersuche.
Dank unterschiedlichster protokollbezogener Triggerevents wie Start of frame, Data bursts, Line Control Commands (LCC) oder verschiedene Protocol Data Units (PDU) ist eine gezielte Erfassung der Protokolldaten möglich. Diese Daten lassen sich anschließend im Detail analysieren.
Der Einfachheit halber werden die dekodierten Protokollelemente farbkodiert im Messkurvendiagramm oder in tabellarischer Form dargestellt.
M-PHY definiert verschiedene Datenratenstufen (Gear) im Low-speed- und High-speed-Übertragungsmodus. Hier kommt den R&S-RTO2000-Oszilloskopen ihre Bandbreite von bis zu 4 GHz zugute, denn damit ist die Fehlersuche für M-PHY-Implementierungen bis zum High-Speed Gear 2 (HS-G2) möglich. Im Low-speed Mode kann sowohl PWM wie auch NRZ-Modulation benutzt werden. Die Option dekodiert beide Formate und unterstützt Multi-Lane-Anwendungen.