Langzeitbeständigkeit von Speichermedien

ALTER | HTV testet Datenspeicherung der Zukunft

27. August 2025, 10:55 Uhr | Heinz Arnold
Hochtemperaturlagerung in einem Klimaschrank: Hier lassen sich elektronische Bauteile und Materialien künstlich beschleunigt altern, um so deren Qualität analysieren und Frühausfälle detektieren zu können.
© ALTER | HTV

ALTER | HTV, ein Tochterunternehmen der TÜV NORD GROUP, engagiert sich aktiv im Forschungsprojekt Labest Digital, das die Langzeitbeständigkeit digitaler Speichermedien untersucht.

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Dabei geht es um Medien wie DVD-, SSD, HDD, Mikrofilm, M-Disc und NanoFiche, die im Labtest Digital-Projekts des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) unter verschiedenen Umwelteinflüssen zu getestet werden. 
Ziel ist es, die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit dieser Datenträger und der auf ihnen geschriebenen digitalen Daten zu bewerten. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Anforderungen gemäß § 38 StandAG zu erfüllen, die eine dauerhafte Speicherung von Daten und Dokumenten für die Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle vorschreiben.

»Wir setzen spezielle Testverfahren ein, um die digitalen Speichermedien unter extremen Bedingungen wie hoher Temperatur, thermischem Schock, hoher Feuchtigkeit oder Strahlung zu belasten. Diese praktischen Untersuchungen sind entscheidend, um die Qualität und Langlebigkeit der Medien zu analysieren«, sagt Thomas Kuhn, Assistenz der Geschäftsleitung von ALTER | HTV.

ALTER | HTV verfolgt einen umfassenden Ansatz, der sowohl traditionelle als auch innovative Speichermedien umfasst. In speziell ausgestatteten Klimakammern werden die mit digitalen Daten beschriebenen Datenträger intensiven zyklischen Belastungstests unterzogen, die Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen simulieren. Zudem werden die beschriebenen Speichermedien Salzwasser und Strahlung sowie mechanischen Belastungen ausgesetzt. Die Datenintegrität der so beschleunigt gealterten Datenträger wird nach jedem Belastungsschritt eingehend getestet und die Schädigungsmerkmale untersucht, um Hinweise auf etwaige Schädigungsmechanismen zu erlangen. Dieses Vorgehen hilft, die physische und chemische Stabilität der Medien und der auf ihnen geschriebenen Daten zu bewerten und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion und andere Alterungsprozesse zu bestimmen.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf innovativen Technologien, wie der M-Disc und der NanoFiche-Technologie, die potenziell über Jahrhunderte stabil bleiben könnten. Diese Technologien bieten neue Möglichkeiten zur Speicherung und Sicherung von Daten, die für die Zukunft von entscheidender Bedeutung sein könnten.

Die Ergebnisse des Projekts werden voraussichtlich Mitte 2026 vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) veröffentlicht und sollen wegweisend für die Auswahl relevanter digitaler Langzeitspeicher im Zwischen- und Endlager radioaktiver Abfälle sein.


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