Sie haben mit Hy-Di ein smartes Batterie-System entwickelt. Was ist das für ein System?
Hy-Di besteht im Moment aus sechs verschiedenen Konfigurationen von Batterien. Wir haben 2S2P-, 2S3P-, 2S4P-, 3S2P-, 4S1P-, 4S2P-Batterien. Außerdem ist das System mit einem SM- oder CAN-Bus ausgestattet. Hinzu kommen noch ein Dual-Bay Charger sowie ein Hy-Line Bus Interface (HBI). All diese Komponenten spielen miteinander beziehungsweise kommunizieren miteinander. So erkennt beispielsweise das Ladegerät, welche Batterie – 2s, 3s oder 4s – eingesteckt ist und passt dementsprechend die Ladespannungen und Ladeströme an.
Welche Vorteile ergeben sich für den Kunden?
In der Entwicklung beispielsweise kann ich sofort Prototypen einsetzen und bereits daran das Verhalten der Batterie im Gerät nachvollziehen – per Fernwartung und während sie lädt. Kurzum: Ich habe zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort der Welt vollen Zugriff auf die Batterie. Das hilft auch bei der Produktion, wo insbesondere in der Medizintechnik alle wichtigen Parameter dokumentiert und archiviert werden müssen. Das ist nicht zuletzt seit Inkrafttreten der neuen EU-Medizinprodukteverordnung ein großes Thema.
In welchen Bereichen in der Medizintechnik kann Hy-Di eingesetzt werden?
Grundsätzlich adressieren wir mit Hy-Di alle Medizingeräte. Dennoch ist der Einsatz aufgrund der Größe und der Wattstunden limitiert. Das heißt, Herzschrittmacher oder Rollstühle sind aktuell keine Zielanwendungen; Letzteres könnte aber mit einer Folgegeneration durchaus möglich werden. Die größte Batterie, die wir derzeit produzieren, hat knapp 100 Wattstunden. Daher richten wir uns in erster Linie an Hersteller von Infusions- und Beatmungsgeräten, Defibrillatoren sowie EEG- und EKG-Geräten.