Verbände | »Moderne Medizintechnologien leisten einen großen Beitrag zur Optimierung und zur Sicherheit der Diabetesversorgung.« Darauf weist BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll zum Welt-Diabetes-Tag am 14. November hin.
Ein Beispiel seien verbundene und miteinander digital kommunizierende Systeme der Glukosemessung und der Insulingabe, die das Diabetes-Selbstmanagement unterstützen. Einen wichtigen Beitrag leisten auch spezielle Sicherheitsprodukte für Angehörig oder Pflegekräfte bei Diabetes-Patienten, die sich nicht selbst versorgen können, so Möll.
Wichtig sei es nun, dass im Rahmen eines »Nationalen Diabetesplans« mit allen Beteiligten geeignete Strategien entwickelt und zeitnah umgesetzt werden. Dazu gehören nach Ansicht des BVMed die Weiterentwicklung bedarfsgerechter und sektorenübergreifender Versorgungsangebote, eine verstärkte Information über Erkrankung, Präventions- und Therapiemöglichkeiten sowie eine stärkere Einbindung moderner Diabetestechnologien und digitaler Versorgungsmöglichkeiten.
Digitale Technologien in der Diabetologie
Ein ganzheitliches digitales Ökosystem rund um die Kontinuierliche Glukosemessung (CGM) unterstützt den Diabetiker im Selbstmanagement. Der Betroffene kann seine Diabetestherapie selbst bewusst steuern und wird dadurch in die Lage versetzt, die Auswirkungen seines Ess- und Bewegungsverhaltens unmittelbar festzustellen und sein Verhalten entsprechend anzupassen. Das sorgt zudem für eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.
Durch eine Verbindung von Glukosemessgerät und Insulinpumpe kann zudem eine sensorunterstützte Pumpentherapie (SuP) ermöglicht werden, die Einfluss auf die Insulinabgabe bei der Gefahr einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) nimmt. Der Trend geht zunehmend in Richtung verbundener und miteinander digital kommunizierender Systeme.
Nicht alle Diabetiker sind in der Lage, sich eigenständig zu versorgen und Messungen sowie Injektionen selbstständig vorzunehmen. Sogenannte Sicherheitsprodukte dienen dazu, die Versorgung dieser Diabetespatienten auch für dritte Personen, also versorgenden Angehörigen und Pflegekräfte, möglichst sicher zu gestalten. Durch speziell abgeschirmte Nadelspitzen beispielsweise bei Injektions- oder Pen-Kanülen werden diese vor Nadelstichverletzungen – und somit vor gravierenden Infektionen – geschützt.
Durch die derzeitige Anpassung der Hilfsmittelrichtlinie wird der Anspruch des Versicherten auf diese Sicherheitsprodukte umgesetzt, sofern dieser selbst nicht zur Anwendung des Hilfsmittels in der Lage ist. Nun kommt es nach Ansicht des BVMed darauf an, dass diese Produkte auch rasch und flächendeckend ihren Weg in die Versorgung finden.
Diabetesfachhändler unterstützen den Patienten und seine Angehörigen mit ihrem Fachwissen bei der Auswahl der geeigneten Versorgung und des individuell passenden Produkts, stehen für dessen Einweisung und auch bei möglichen Komplikationen zur Seite – und unterstützen damit eine sichere Diabetesversorgung. Um dies auch in Zukunft sicherstellen zu können, müssen die erforderlichen Qualitätsanforderungen in den Versorgungsverträgen der Krankenkassen definiert werden.
Autor: Dr. Marc-Pierre Möll ist Geschäftsführer des BVMed
Schlagworte: Diabetes, Therapiemanagement, Insulinpumpe
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Hintergrund Der Weltdiabetestag wird seit 1991 als ein Tag der Internationalen Diabetes-Föderation (International Diabetes Federation, IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) durchgeführt. Seit 2007 ist der Weltdiabetestag ein offizieller Tag der Vereinten Nationen (United Nations, UN). Er wurde im Dezember 2006 in der Resolution 61/225 verabschiedet. Damit ist er, neben dem Welt-AIDS-Tag, der im Jahre 1988 ausgerufen wurde, der zweite Tag, der einer Krankheit gewidmet ist. Man hat den 14. November ausgewählt, da an diesem Tag Frederick G. Banting geboren wurde, der gemeinsam mit Charles Herbert Best 1921 das lebenswichtige Insulin entdeckte. Quelle: weltdiabetestag.de |