BVMed-Herbstumfrage zur Medica 2019

Deutscher Medtech-Exportumsatz wächst um 5,8 Prozent

15. November 2019, 10:00 Uhr | BVMed
»Made in Germany« weiterhin gefragt: Die Exportquote liegt derzeit bei rund 65 Prozent.
© Pixabay

Marktbarometer | Mit einem erwarteten Umsatzwachstum von 5,8 Prozent wachsen die Unternehmen der Medizintechnologie weltweit nach wie vor deutlich stärker als in Deutschland. Das ist ein Ergebnis der Herbstumfrage 2019 des Bundesverbandes Medizintechnologie, BVMed, im Vorfeld der Medica 2019.

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»Der Export bleibt damit der stabilisierende Faktor in der Entwicklung der deutschen MedTech-Branche«, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Die erwartete Umsatzsteigerung im Inland ist mit 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (4,2 Prozent) dagegen rückläufig.

Trotz rückgängiger Gewinne und erheblichem Preisdruck investieren die Unternehmen weiterhin verstärkt in ihre deutschen Produktionsstandorte. Zwei Drittel der befragten BVMed-Unternehmen erhöhen ihre Investitionen oder halten das Vorjahresniveau. Ähnlich ist die Situation bei den Forschungsausgaben. Zwei Drittel der Unternehmen erhöhen ihre Forschungsausgaben oder halten sie auf dem Vorjahresniveau.

Gute Berufsaussichten für Fachkräfte

Auch die Arbeitsplatzentwicklung bleibt positiv. Knapp die Hälfte der BVMed-Unternehmen gab an, zusätzliche Jobs gegenüber dem Vorjahr geschaffen zu haben. Nur 11 Prozent der Unternehmen mussten Arbeitsplätze reduzieren. Die Berufsaussichten für Fachkräfte in der MedTech-Branche sind nach wie vor ausgezeichnet.

Gesucht werden vor allem Medizintechniker, regulatorische Fachkräfte und Ingenieure, aber auch Naturwissenschaftler, Pfleger, Wirtschaftswissenschaftler und Informatiker. 83 Prozent der Unternehmen geben an, offene Stellen zu haben. An der Spitze der offenen Stellen stehen Vertriebsmitarbeiter sowie Regulatory-Affairs-Fachkräfte.

Werden Medizinprodukte teurer?

Als größtes Hemmnis für den medizintechnischen Fortschritt bezeichnen 81 Prozent der BVMed-Unternehmen die zusätzlichen Anforderungen durch die EU-Medizinprodukte-Verordnung, MDR. Dabei geht es vor allem um die Pflicht zu umfassenden klinischen Daten und um längere Konformitätsbewertungszeiten durch Ressourcendefizite bei den Benannten Stellen.

»Wir benötigen bei der MDR praxisorientierte Lösungen, damit alle Produkte nach der EU-Medizinprodukte-Verordnung zertifiziert werden und den Anwendern und Patienten zur Verfügung stehen können«
(BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll)

 

Als Folge der MDR-Implementierung gehen 94 Prozent der Unternehmen davon aus, dass die Preise für Hersteller und Vertreiber steigen werden – und damit dann auch die Preise der Produkte. 87 Prozent der MedTech-Unternehmen befürchten, dass Produkte aus ökonomischen Gründen vom Markt genommen beziehungsweise nicht auf den Markt gebracht werden.

Das würde dann auch zu Lasten der Patientenversorgung gehen. Der Druck wird dabei insbesondere auf kleine und mittelständische Unternehmen steigen. Nach Schätzungen werden 10 Prozent der Unternehmen und 30 Prozent der Produkte verschwinden.

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(me)

Schlagworte: Medizintechnik, Umsatz, Export, Marktentwicklung

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