Merck hat neue Barrierematerialien für OLEDs vorgestellt - mit mehr Flexibilität, höherer Zuverlässigkeit und längerer Lebensdauer. Das innovative ALD-Material bekam die SID-Auszeichnung »Display Component of the Year 2023« und soll auch in der Medizintechnik neue Anwendungen realisieren.
Freiform-Geräte mit vollständig flexiblen OLED-Displays sind einer der am schnellsten wachsenden Trends in der datengesteuerten Elektronik. Im Vergleich zu Standard-Displays erfordern diese faltbaren, rollbaren und dehnbaren Geräte ein um 60 Prozent schmaleres Displaymodul. OLEDs sind jedoch sehr zersetzungsanfälligdurch Feuchtigkeit und Sauerstoff. Um Beschädigungen zu vermeiden, ist eine Verkapselung oder Barriere erforderlich, die anpassungsfähig, flexibel und dennoch langlebig ist.
»Als fortschrittlichste Dünnschichtabscheidungstechnologie bieten unsere Niedertemperatur-ALD-Siliziummaterialien stark verbesserte Barriereeigenschaften – 100-mal effektiver als aktuelle Lösungen. Und sie kommen auch mit einer dünneren Schicht daher – 20-mal dünner als bestehende Lösungen. Letztendlich bedeutet dies eine bessere Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Haltbarkeit als je zuvor«, so Damien Tuleu, Leiter der Displaysparte bei Merck Electronics.
Flexible OLEDs ermöglichen vielversprechende neue Anwendungen jenseits herkömmlicher Displays - wie tragbare, rollbare Displays und biomedizinische Geräte. Wiederholtes Biegen und Dehnen flexibler Geräte belastet jedoch Displays, was zu einer verringerten Leistung und Lebensdauer führen kann.
Merck besitzt über 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Verkapselungsmaterialien. Die neuen Barriereeigenschaften, die mit der Niedertemperatur-Plasma-Enhanced-ALD-Technologie für eine verbesserte Dünnschichtverkapselung verarbeitet werden, sorgen für eine längere Lebensdauer von OLED-Geräten. Die neue Fertigungsmethode wird soll der neue Standard für kommende flexible IT-OLED-Displays von Merck werden.
Dafür hat Merck 2022 rund 30 Millionen Euro in den Ausbau der OLED-Produktionskapazitäten in Korea und China investiert. Die lokale OLED-Produktion soll Kunden in Asien einen einfacheren und schnelleren Zugang zu OLED-Materialien sowie eine stabile und flexiblere Lieferkette bieten. (uh)