Minimalinvasive Diagnose- und Therapieverfahren arbeiten mit Kathetern und Sonden, deren Weg im Köper exakt verfolgt werden muss.
Seit Ende 2014 beschäftigt sich Prof. Dr. Michael Friebe am neugeschaffenen Lehrstuhl Kathetertechnologien an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg nicht nur mit Kathetern, sondern hat auch zum Ziel, neue Therapiesysteme zu entwickeln, die minimal-invasiv und unter diagnostischer Bildführung platziert werden können und deren Therapiefortschritt dann auch diagnostisch nachverfolgt werden kann.
In den letzten zwölf Monaten wurde dabei im Schnitt ein Patent pro Monat angemeldet, unter anderem für neuartige Tumorextraktoren, Biopsiesysteme, Nadelkatheter und intraoperative Strahlentherapiesysteme. Prof. Friebe arbeitet dabei auch sehr eng mit dem Forschungscampus STIMULATE am Standort Magdeburg zusammen.
Entwicklungsschwerpunkte des Lehrstuhls sind dabei unter anderem die Systementwicklung für MRT/CT/US oder 3D-Röntgen-gesteuerte minimal-invasive Verfahren für die Tumortherapie sowie von Katheter- oder Endoskopie-basierten Anwendungen für die Neuroradiologie, Urologie und HNO. In vielen Fällen ist auch eine Fusion diverser bildgebender Verfahren sinnvoll. Beispiel aus dem Bereich des Lehrstuhls ist die ortskorrekte Fusionierung der Sonographie mit der molekularen Bildgebung von nuklearmarkierten Tumoren oder Lymphknoten gefolgt von einer Therapie oder Biopsie unter Ultraschallführung oder eine Kombination von MRT-Bildgebung mit einer umgehenden Fusion mit Ultraschall am MRT-Untersuchungsbett für die Platzierung von RF-Ablationsnadeln.
Die Ultraschallsystem-Tablets »Venue 50« und -Laptops »LOGIQ e R7« von GE Healthcare Ultraschallsysteme wurden vom Lehrstuhl genau für diese Anwendungen beschafft und werden jetzt mit eigens entwickelter Trackinghardware und Software ausgestattet. Zusätzlich steht bald ein Ultraschallsystem »LOGIQ E9« zur Verfügung, das vor allem für die 3D-Bildgebung eingesetzt werden wird.
»Das ist besonders vorteilhaft, da auch unsere klinischen Partner Prof. Dr. Christoph Arens von der HNO-Klinik der OvGU und PD Dr. Martin Freesmeyer, Chefarzt der Nuklearmedizin der Universitätsklinik Jena, diese Systeme nutzen und so die Entwicklung von klinisch sofort testbaren Komponenten sofort möglich ist«, so Prof. Friebe. Seit November dieses Jahres gibt es nun auch eine Entwicklungskooperation des Lehrstuhls mit der Ultraschallentwicklungsabteilung der Firma GE Healthcare in den USA.