Displays für den Einsatz in Medizingeräten

3-D, HD und Touch auch für die Medizintechnik

23. Juli 2013, 12:18 Uhr | Nach Unterlagen von Fortec

Wie in der Automobilelektronik müssen Displays auch in der Medizintechnik hohe Anforderungen erfüllen. An erster Stelle steht hier die Zuverlässigkeit, gefolgt von der Dauer der Innovationszyklen, die sich zum Beispiel stark von denen der Unterhaltungselektronik unterscheiden. Während es hier reicht, Bauteile für Monate verfügbar zu halten, zählt man in der Medizintechnik eher in Jahren. Doch trotz der langen Produktzyklen sind aktuelle Displaytechniken durchaus gefragt.

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Als Systemanbieter von Em-bedded-PCs, Stromversorgungen und Displays versteht sich Fortec nicht nur als reiner Distributor. Das Unternehmen bietet über die Lieferlogistik hinaus fachkundige Beratung, Anwendungsunterstützung und kundenspezifische Entwicklungen bei Soft- und Hardware und hat auch eine Reihe von Displays für den Einsatz in Medizingeräten im Programm, beispielsweise von NLT Technologies (ehemals NEC-LCD Technologies). Aktuelle Techniken wie 3-D ohne Brille, HD und Touchscreen bieten auch in der Medizintechnik Vorteile.

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Bild 1: Das 7,2-Zoll-Display »NL8060BH18-02« ermöglicht durch die NLT eigene HDDP-Technologie die 3D-Darstellung ohne lästige Brille
Bild 1: Das 7,2-Zoll-Display »NL8060BH18-02« ermöglicht durch die NLT eigene HDDP-Technologie die 3D-Darstellung ohne lästige Brille
© Fortec Elektronik

So ermöglicht das 7,2-Zoll-Displaymodell »NL8060BH18-02« durch die HDDP-Technologie (Horizontal Double-Density Pixel) eine stereoskopische Wiedergabe ohne die häufig störende Polarisations- beziehungsweise Shutterbrille (Bild 1). Bei HDDP trennt ein optisches Element vor dem Panel - im aktuellen Fall ein Linsensystem - die Bilder für linkes und rechtes Auge. NLT veränderte die Pixelanordnung jedoch entscheidend. So bilden bei herkömmlichen Flachbildschirmen zumeist quadratische Pixel die Basis, die vertikal in Streifen für die drei Farben Blau, Grün und Rot geteilt sind. Diese Subpixel ergeben durch unterschiedliche Intensität die Farbe eines jeden Pixels. NLT drehte die Anordnung um 90° und halbierte die Subpixel-Balken, sodass jedes Pixel nunmehr aus deren sechs besteht (zwei für jede Farbe). Bei einer 2-D-Darstellung geben jeweils zwei benachbarte Subpixel-Tripel die gleichen Bildinformationen wieder, weshalb die eigentliche Auflösung des Displays bestehen bleibt. Bei der 3-D-Darstellung zeigen benachbarte Subpixel-Systeme unterschiedliche Inhalte für das jeweilige Auge.

Die 3-D-Wiedergabe erfreut sich zunehmender Beliebtheit in der Medizinelektronik, da diese Darstellungsart die Diagnose weiter erleichtert. Die Auflösung des neuen 3-D-Displays beträgt 800 x 600 Pixel. Die Zahl der Spalten beträgt 1600, also jeweils 800 Spalten zur Darstellung eines Bildes für das rechte sowie 800 Spalten für das linke Auge. Die Zuordnung der spaltenweise ineinander verschachtelten Bilder zum rechten beziehungsweise linken Auge wird durch entsprechende Mikrolinsen auf der Displayfront realisiert, dadurch kann die sonst benötigte Brille entfallen.

Bild 2: 1920 x 1080 Pixel hat das 9-Zoll-Display »NL192108AC10-01D«
Bild 2: 1920 x 1080 Pixel hat das 9-Zoll-Display »NL192108AC10-01D«
© Fortec Elektronik

Das Display, dessen weitere wesentliche Daten die Helligkeit von 370 cd/m² und ein Kontrast von 600:1 sind, befindet sich in Serienfertigung und ist samt Ansteuerelektronik bei Fortec ab Lager erhältlich. Ein anderes, für bildgebende Systeme in der Medizin interessantes Display ist das Modell »NL192108AC10-01D«, ein 9-Zoll Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln (Bild 2). Die Pixelgröße beträgt hier nur 0,10 mm, was zu einer besonders hellen, scharfen und detailreichen Darstellung führt. Die SFT-Technik (Super-Advanced Fine TFT) bietet einen extrem weiten Blickwinkel ohne Farb- oder Grauwertverschiebungen. Das Color Gamut (darstellbarer Farbraum) beträgt 72% (nach NTSC), und die Helligkeit wird mit 400 cd/m² angegeben.

 

Displays mit Touchscreens

Bild 3: Displays mit projiziert kapazitivem Touchscreen sorgen durch intuitive Bedienung für Sicherheit
Bild 3: Displays mit projiziert kapazitivem Touchscreen sorgen durch intuitive Bedienung für Sicherheit
© Fortec Elektronik

Der Einsatz von berührungsempfindlichen Bildschirmen bietet sich in der Medizinelektronik besonders an. Dies nicht nur wegen der bequemen Bedienung von Funktionen, sondern auch aus hygienischen Gründen und der einfachen Pflege halber. Displays mit Touchscreens - hier speziell die aktuellen PCap-Touchscreens (Projected Capacitive) mit der Möglichkeit der Multitouch-Bedienung - rücken immer stärker in den Fokus der Anwender in der Medizin.
NLT Technologies hat auf diesen Trend reagiert und eine Reihe von PCap-Touchscreens in das Portfolio aufgenommen (Bild 3). Die Diagonalen reichen dabei von 6,5 Zoll bis 12 Zoll. Die Montage des Touchscreens erfolgt sowohl »direct bonded«, also vollständig mit dem Display verklebt, als auch »airgap bonded«, das heißt nur am Rand mit dem Display verklebt. Zum Lieferumfang bei Fortec gehören auch der passende Controller für den Touchscreen sowie entsprechende Software.


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