Mensch-Roboter

Start für hybride Teams

12. Januar 2017, 8:16 Uhr | Robert Weber

Für die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter sind die meisten Produktionssysteme noch nicht gerüstet. Das Verbundprojekt Hybr‐iT soll Abhilfe verschaffen. Die Forscher untersuchen fertigungstechnische Herausforderungen, aber auch Fragen der soziotechnischen Beherrschbarkeit.

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Mensch und Roboter sollen in Zukunft verstärkt zusammenarbeiten. Das Verbundprojekt Hybr‐iT in Saarbrücken, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, soll hybriden Teams wissenschaftlichen untersuchen. Hybr-iT leistet einen wesentlichen Beitrag zu der zukünftig geforderten Wandlungsfähigkeit und somit zur optimalen Auslastung von Montage- und Fertigungsanlagen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Ausgangsssituation: Die wirtschaftlich rentable Produktion auch bei geringen Stückzahlen soll durch Industrie 4.0 ermöglicht werden. Äußerst wandlungsfähige Fertigungssysteme, die sich rechtzeitig flexibel und schnell an sich ständig ändernde Anforderungen anpassen lassen, sind die produktionstechnische Basis. Verfügbare Produktionssysteme sind zwar schon weitgehend digitalisiert, vernetzt und teilweise auch wandlungsfähig, für eine tatsächliche Zusammenarbeit von Mensch und Roboter aber sind sie noch nicht hinreichend gerüstet. Hybr‐iT adressiert neben diesen fertigungstechnischen Herausforderungen aber auch Fragen der soziotechnischen Beherrschbarkeit.

Sichere Zusammenarbeit

Ziele in Hybr‐iT sind der Aufbau und die industrielle Erprobung hybrider Teams, in denen Menschen und Roboter mit software‐basierten Assistenzsystemen in intelligenten Umgebungen in der industriellen Fertigung zusammenarbeiten. Hybr‐iT erforscht und erprobt im industriellen Kontext die notwendigen Komponenten, die für die Planung und Optimierung hybrider Teams, für ihre Integration in eine vorhandene IT- und Produktionsstruktur sowie für ihre Steuerung im Produktionsbetrieb essentiell sind. Dazu Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, Gesamtprojektleiter in Hybr-iT und Chef des DFKI: »Wir streben eine ganzheitliche Betrachtungsweise der Einzeldisziplinen Mensch-Roboter-Kollaboration, intelligente Planungsumgebungen, Assistenzsysteme und wissensbasierte Robotik an. Im Produktionsprozess sollen Werkerinnen und Werker durch Roboter so unterstützt werden, dass diese Zusammenarbeit im Team für sie sicher, effizient und ergonomisch ist.«

Aus IT‐Sicht handelt es sich dabei um massiv verteilte Systeme mit sehr heterogenen Teilsystemen wie Anlagen‐ und Robotersteuerungen, Sicherheits‐, Logistik‐, Datenbank‐, Assistenz‐, Tracking‐, Simulations‐ und Visualisierungssystemen, die in einer umfassenden ressourcenorientierten Architektur (ROA) miteinander verbunden werden. Eingesetzt und evaluiert werden die Ergebnisse des Hybr‐iT-Projekts in Produktionsprozessen der Automobil- und Flugzeugbauindustrie mit einem hohen Anteil an manuellen Montagearbeiten.


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