Digitalisierungsszenarien

Rund 4 % mehr BIP bis 2030

29. August 2016, 9:47 Uhr | Robert Weber

Deutschland wird von der Digitalisierung profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Arbeitsministeriums. Die Autoren entwicklen für die Volkswirtschaft zwei Szenarien bis 2030. Wenn die Akzeptanz für neue Technologien steigt und der Staat mehr Geld investiert, wächst das BIP um 4 %.

Diesen Artikel anhören

Die im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums erstellte "Arbeitsmarktprognose 2030" liefert eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung der Entwicklung von Arbeitskräfteangebot und -nachfrage bis zum Jahr 2030 in Deutschland. Die Analyse wurde von einem internationalen Konsortium um den Auftragnehmer Economix erstellt und beleuchtet zwei Szenarien, wie sich Zuwanderung und Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt bis zum Jahr 2030 auswirken werden.

Die Ergebnisse: Im Basisszenario (inkl. Zuwanderung und stetiger Digitalisierung), das erhebliche Investitionen in Bildung und Weiterbildung unterstellt: 

  • Bevölkerung steigt 2014-2030 um 690.000 Personen
  • Zahl der Erwerbspersonen sinkt 2014-2030 um 720.000
  • Zahl der Erwerbstätigen sinkt 2014-2030 lediglich um 20.000
  • Zahl der Erwerbslosen sinkt 2014-2030 um 700.000
  • Die Fachkräfteengpässe fallen im Vergleich zur letzten Prognose etwas größer aus, die Ungleichgewichte verringern sich im Verlauf des Prognosezeitraums.
  • Es wird ein deutlicher Anstieg der hochqualifizierten Arbeitskräfte erwartet, ein starker Rückgang bei den gering qualifizierten und leichter Rückgang im mittleren Qualifikationsbereich

 

Im Szenario beschleunigte Digitalisierung (auch inkl. Zuwanderung) im Vergleich zum Basisszenario:

  • Deutlich positive Produktivitätseffekte, die sich jedoch erst nach rund 10 Jahren auswirken
  • Höheres BIP und Pro-Kopf-Einkommen von rund 4 % in 2030
  • Leichter Anstieg bei den Erwerbstätigen und entsprechender Rückgang bei den Erwerbslosen in 2030 von jeweils rund 250.000
  • Ein Beschäftigungsgewinn von insgesamt 1 Million in 13 Sektoren (z.B. Maschinenbau, IT-Dienste, Forschung und Entwicklung) und ein Beschäftigungsverlust von insgesamt 750.000 Personen in 27 Wirtschaftssektoren (z.B. Einzelhandel, Papier- und Druckgewerbe, Öffentliche Verwaltung)
  • Der Bedarf an Hochqualifizierten wächst um 530.000 Personen, der Bedarf an dual Ausgebildeten sinkt um 150.000.

Akzeptanz muss da sein

Das Szenario beschleunigter Digitalisierung stellt jedoch hohe Anforderungen an die Akzeptanz des digitalen Fortschritts in der Bevölkerung, einen schnellen Wandel in der Wirtschaft und hohe Investitionsbereitschaft sowie eine starke öffentliche Förderung der Technik und Infrastruktur, heißt es im Bundesarbeitsministerium. 


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

Weitere Artikel zu Arbeitswelt