iCANX in Davos

Mikrosystemtechnik-Tüftler: Smartphone als Insektenstichheiler

23. Juli 2024, 9:40 Uhr | Corinne Schindlbeck
Haben sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt: Vier deutsche Siegerteams des COSIMA-Wettbewerbs konnten auch auf internationaler Ebene überzeugen und wurden auf der iCANX in Davos ausgezeichnet.
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Ein Wearable für die Haltungsverbesserung und das Smartphone als Insektenstichheiler: Vier Studenten-Teams aus Deutschland haben beim internationalen Mikrosystemtechnik-Wettbewerb iCANX abgeräumt.

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Vier Teams aus Deutschland haben alle zuvor beim Wettbewerb COSIMA, der vom VDE als Förderprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) veranstaltet wird, gewonnen. Nun machten sie auch über die Landesgrenzen hinweg Eindruck, gesponsert von Bosch, Infineon, Volkswagen und Faulhaber.
 
Das Team StraightUp vom Karlsruher Institut für Technologie belegte den ersten Platz beim Innovation Award. Jan Bartenbach, Marcus Hamann-Schroer, Erik Vautrin und ihr Betreuer Dr. Dario Mager gewannen mit ihrer Entwicklung eines Wearables für die Haltungsverbesserung. Ein Sensorgerüst wertet die Schulterstellung aus und gibt über eine App Feedback für eine bessere Haltung. Für dieses innovative Produkt hat das Team bereits eine Förderung für die Gründung eines Start-ups erhalten. 
 
Den zweiten Platz beim Startup Award sicherte sich die Firma Kamedi GmbH mit Geschäftsführer Lukas Liedtke. Ausgezeichnet wurde ihr Produkt heat-it, ein für das Smartphones adaptiertes Heilmittel für Mückenstiche. Der kleine Stecker, den man an das Smartphone anschließt, gibt kontrolliert Wärme ab, um die Eiweißstruktur des Mückengifts zu zerstören. Im Jahr 2017 stellte das damalige Studententeam heat-it erstmals bei COSIMA vor und erhielt dafür den Sonderpreis der Firma Pepperl + Fuchs GmbH. 
 
Den dritten Platz beim Innovation Award erzielte das Team SolemSense von der Universität Freiburg. Nicolas Brugger, Maren Kirste und Uwe Benkarth überzeugten mit ihrer solarbetriebenen, energieautarken Gartensonde. Über einen weiteren dritten Platz freuten sich Dominik Materne, Alexander Wölk und Yushen Zhang vom Team Flexistep der TU München, die ein Messsystem zur Früherkennung von Fußfehlstellungen und -belastungen und damit einhergehenden Rückenschäden entwickelt haben.

Die Anfänge der iCAN (heuer erstmal iCANX) gehen zurück auf eine chinesische Initiative mit dem Ziel, einen Studentenwettbewerb im Bereich Mikrosystemtechnik zu veranstalten. Bereits seit 2010 nehmen deutsche Teams an dem internationalen Wettbewerb teil. Bei iCANX müssen sie Projekte im Rahmen einer Ausstellung funktionsfähig präsentieren und einen Vortrag vor einer internationalen Jury halten. Diese bewertet die Innovation, die Nähe zur Kommerzialisierung und die Teamleistung.


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