Weiterbildung

Digitalisierte Unternehmen bilden am meisten weiter

16. Dezember 2020, 9:11 Uhr | Corinne Schindlbeck

Unternehmen in Deutschland geben immer mehr Geld für die betriebliche Weiterbildung aus, zeigen die Ergebnisse einer neuen Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Digitalisierte Unternehmen bilden ihre Mitarbeiter dabei besonders häufig und umfassend weiter.

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Sei es eine IT-Fortbildung, ein Englischkurs oder ein Führungscoaching: Die Unternehmen in Deutschland gaben 2019 mehr als 1.200 Euro je Mitarbeiter für Weiterbildungen aus – das waren 16 Prozent mehr als 2016. Somit hält der Trend zu immer höheren Ausgaben für betriebliche Weiterbildung an.

Die Unternehmen räumen den Mitarbeitern auch mehr Zeit dafür ein, 2019 waren es mehr als 18 Stunden pro Jahr und Mitarbeiter – eine Stunde mehr als drei Jahre zuvor. "Weiterbildungen sind eine wichtige Zukunftsinvestition und für den digitalen Wandel unabdingbar", sagt IW-Ökonomin Susanne Seyda.

Staatliche Förderung für bestimmte Gruppen sinnvoll
 
An der aktuellen Umfrage beteiligten sich 1.340 Unternehmen. Das gesamtwirtschaftliche Investitionsvolumen für Weiterbildung beträgt inzwischen 41,3 Milliarden Euro. Vor allem unternehmensnahe Dienstleister und digitalisierte Firmen messen der Weiterbildung einen hohen Wert bei.

Knapp 90 Prozent der Weiterbildung finden während der bezahlten Arbeitszeit statt – die meisten Unternehmen übernehmen die dadurch entstehenden Kosten. Dass die Firmen nicht noch mehr weiterbilden, liegt laut IW nicht vorrangig an den Kosten: Oft schafften es die Unternehmen schlichtweg nicht, Zeit für Weiterbildung freizuschaufeln – ob für die Freistellung der jeweiligen Mitarbeiter oder für die Organisation der Maßnahmen.  "Um dieses Hemmnis zu überwinden, wären bessere Informations- und Beratungsangebote für Unternehmen und Beschäftigte wichtig", sagt Studienautorin Susanne Seyda.
 


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