Würth ist vor 35 Jahren in das Elektronikgeschäft eingestiegen. Mit der vor 17 Jahren gegründeten Würth Elektronik eiSos ist es in sehr kurzer Zeit gelungen, sich im Bereich passiver und elektromechanischer Bauelemente als einer der größten europäischen Hersteller zu etablieren. Lässt sich die Geschwindigkeit dieses Unternehmenswachstums in die Zukunft fortschreiben?
Konz: Wir stellen zwar in einem deutlich größerem Maße als noch vor einigen Jahren passive und elektromechanische Produkte selbst her, unsere besondere Stärke liegt aber im Vetrieb. Das ist die DNA der gesamten Würth Gruppe. Wir zerbrechen uns nicht den Kopf darüber, ob zukünftig noch Wachstum möglich ist, sondern wir konzentrieren uns auf die Fragestellung, wie wir in Zukunft in vergleichbaren Maße wie in den letzten Jahren wachsen können. Dieses Business-Konzept zieht sich durch die gesamte Würth Gruppe. Wir verfügen weltweit über rund 250 technische Außendienstmitarbeiter und sind damit wohl so dicht wie nur wenige Mitbewerber mit eigenen Leuten direkt vor Ort beim Kunden präsent.
Heißt das Ihre Investitionsmaßnahmen und der Ausbau Ihres Produkt- und Angebotsspektrums wird ausschließlich durch Ihr Kunden-Feedback gesteuert?
Konz: Wir bieten unseren Kunden ein hohes Maß an Konstanz und Zuverlässigkeit. Überraschende Produktabkündigungen oder Strategiewechsel gehören nicht zu unsrem Repertoire. Wir haben unser Geschäft in der
Globalisierungsphase aufgebaut, sind weltweit vernetzt. Wir haben die Möglichkeit auch in Zukunft, ohne dass dazu Gespräche mit Banken notwendig wären, Investitionen zu tätigen, die unsere Kunden für notwendig halten. Wenn Kunden beispielsweise aus Zuverlässigkeitsgründen den Einsatz zusätzlicher Testmaschinen wünschen, dann werden wir in dieser Richtung aktiv. Für unser zukünftiges Wachstum müssen wir unseren existierenden Kundenkreis erweitern.
Unser Ziel ist es, mit einer breiten Aufstellung, als One-Stop-Supplier für unsere Kunden im Bereich passiver und elektromechanischer Bauteile aufzutreten. Darüber hinaus eröffnet uns der Bereich der erneuerbaren Energien und der LED-Boom interessante und lukrative Wachstumschancen für die Zukunft.
In der Vergangenheit zählten auch Akquisitionen - wie zuletzt Midcom - zur erklärten Wachstumsstrategie Ihres Unternehmens. Setzen Sie zukünftig ausschließlich auf organisches Wachstum, oder haben Sie bereits neue Akquisitionen ins Auge gefasst?
Schrott: Wir schließen Akquisitionen für die Zukunft nicht grundsätzlich aus. Wir würden uns dabei aber ausschließlich auf Unternehmen konzentrieren, deren Produkte und Technologien, verbunden mit unserem bestehenden Produktspektrum, ein hohes Wachstum zulassen. Green Power ist unter diesem Gesichtspunkt sicher ein interessanter Zukunftsmarkt und das sowohl auf der Sekundär- wie auf der Primärseite.