Renesas Electronics gibt die Entwicklung und den Test eines 32-Bit-CPU-Kerns bekannt, der auf der standardoffenen RISC-V-ISA basiert. Renesas gehört zu den ersten Unternehmen der Branche, die unabhängig einen eigenen CPU-Kern für den 32-Bit-General-Purpose-RISC-V-Markt entwickelt haben.
Renesas bietet mit seiner Neuentwicklung eine offene und flexible Plattform für IoT, Unterhaltungselektronik, Gesundheitswesen und Industriesysteme. Der neue RISC-V-CPU-Kern ergänzt das bestehende IP-Portfolio an 32-Bit-Mikrocontrollern (MCUs) von Renesas, darunter die proprietäre RX-Familie sowie die RA-Familie auf Basis der Cortex-M-Architektur.
RISC-V ist eine offene ISA, die aufgrund ihrer Flexibilität, Skalierbarkeit, Energieeffizienz und ihres offenen Ecosystems in der Halbleiterindustrie schnell an Popularität gewinnt. Während viele MCU-Anbieter in letzter Zeit gemeinsame Investitionsallianzen gebildet haben, um die Entwicklung von RISC-V-Produkten zu beschleunigen, hat Renesas bereits einen eigenen RISC-V-Kern selbst entwickelt. Diese vielseitige CPU kann als Hauptanwendungscontroller, als ergänzender Sekundär-Core in SoCs, On-Chip-Subsystemen oder sogar in Deep Embedded ASSPs eingesetzt werden. Damit will lsich Renesas als Marktführer im aufstrebenden RISC-V-Markt positionieren. Zuvor hatte das Unternehmen bereits 32-Bit-ASSP-Bausteine für Sprach- und Motorsteuerung sowie die 64-Bit-General-Purpose-Mikroprozessoren (MPUs) RZ/Five auf den Markt gebracht, die auf CPU-Kernen der Andes Technology Corp. basieren.
Der Erfolg des Mikrocontrollers zeichnete sich früh ab - unser ausführlicher RISC-V-Artikel beleuchtet ihn ganz genau.
Die Renesas RISC-V-CPU erreicht eine Leistung von 3,27 CoreMark/MHz und übertrifft damit laut Unternehmensangabe ähnliche Architekturen auf dem Markt. Sie enthält Erweiterungen, um die Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Codegröße zu reduzieren.
Renesas liefert bereits Bausteinmuster an ausgewählte Kunden, die auf dem neuen Kern basieren. Die Markteinführung seiner ersten RISC-V-basierten MCU und der dazugehörigen Entwicklungstools ist im ersten Quartal 2024 geplant.