Ukraine-Konflikt

Kosten für IC-Produktion könnten steigen

15. Februar 2022, 12:07 Uhr | Heinz Arnold
© TSMC

Der Konflikt um die Ukraine könnte die Kosten für die IC-Produktion nach oben treiben.

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Denn die Ukraine ist einer der Hauptlieferanten von Gasen, die in der Halbleiterproduktion zum Einsatz kommen. Dazu zählen Neon, Argon, Krypton und Xenon, wie TrendForce berichtet. 

Rund 70 Prozent des weltweit eingesetzten Neons kommen demnach aus der Ukraine. Auch wenn die IC-Industrie nicht so große Mengen dieses Gases abnimmt wie andere Branchen, bleibt es doch ein schwer zu ersetzendes Element in der Fertigung. Würde die Lieferung unterbrochen, wäre das spürbar. 

Allerdings seien laut TrendForce die Lager der Gaslieferanten gut gefüllt und es gebe Ausweichmöglichkeiten, um das Gas aus anderen Regionen zu beschaffen. Unterbrechungen in der Lieferung von Gas aus der Ukraine würde also die IC-Fabs nicht kurzfristig stoppen. Es könnte aber zu Preissteigerungen kommen, die die IC-Produktion verteuern. 

Die inerten Gase werden vor allem in der Lithografie eingesetzt. So benötige ein DUV-Excimer-Laser neben anderen Gasen Neon, das nur schwer zu ersetzen sei. Damit wird Licht mit einer Wellenlänge von unter 180 nm erzeugt. Mit den so ausgestatten DUV-Lithografiegeräten werden ICs auf 8- und 12-Zoll-Wafern belichtet, deren Strukturgröße zwischen 180 und 1X nm liegen. Gerade die ICs, die seit 2020 knapp sind (PMICs, WiFi, RFICs, MCUs) werden mit Hilfe der DUV-Lithografie gefertigt. Dasselbe gilt für über 90 Prozent der DRAMs und für alle NAND-Flash-ICs. 

Laut TrendForce arbeiten rund 75 Prozent der weltweiten Foundry-Kapazitäten mit Strukturgrößen zwischen 180 und 1X. Hier erwirtschaften die meisten Foundries über 90 Prozent ihres Umsatzes. Ausnahmen bilden nur Samsung und TSMC, die mit Hilfe der EUV-Lithografie fertigen. 


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