NXP, DLR und Partner

Kooperation für Ionenfallen-Quantencomputer

28. Oktober 2022, 8:11 Uhr | Heinz Arnold
Das Bild zeigt einen 3-Zoll-Wafer mit mikrofabrizierten Quantenprozessoren auf Basis der Ionenfallen-Technologie.
Das Bild zeigt einen 3-Zoll-Wafer mit mikrofabrizierten Quantenprozessoren auf Basis der Ionenfallen-Technologie.
© QUDORA Technologies

NXP, das DLR und weitere Partner kooperieren, um Ionenfallen-basierte Quantencomputer zu entwickeln, die Innovationen in vielen Industrien ermöglichen.

Um den Weg für diese Innovationen zu bereiten, arbeitet NXP mit dem Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und weiteren Innovationsführern im Bereich des Quantencomputings zusammen. Gemeinsam mit eleQtron, ParityQC, QUDORA Technologies und der Technischen Universität Hamburg bündelt NXP das Know-how aus der gesamten Branche, um schnelle Fortschritte im Quantencomputing zu erzielen und in naher Zukunft skalierbare und marktfähige Systeme bereitzustellen. Sie könnten unter anderem in den Bereichen Energie, Automobil, Finanzen, Behörden, Luft- und Raumfahrt sowie weiteren kritischen Infrastrukturen Einsatz finden.

»Gemeinsam mit dem DLR und weiteren Partnern werden die Expertinnen und Experten von NXP bei dieser Innovation an vorderster Front mitwirken und ihr ganzes Fachwissen einbringen, um unsere Welt intelligenter und sicherer zu machen«, sagt Lars Reger, CTO von NXP.

NXP verfügt über langjährige Erfahrung in der Skalierung und Miniaturisierung von physikalischen Anwendungen, die für die industrielle Fertigung von chipbasierten Detektionslogiken und Sensortechnologien erforderlich sind. Mit diesem Erfahrungshintergrund wird NXP die Steuerelektronik bereitstellen, die für die Einbettung von Quantencomputern in klassische Rechenumgebungen erforderlich ist, sowie mit kryogenisch geeignetem Packaging und Photonendetektion zu dem Auslesen von Quantenzuständen beitragen. 

»Für die Realisierung von Qubits auf Basis von Ionenfallen vergibt das DLR Aufträge im Rahmen seiner Quantencomputing-Initiative. Dieser Technologieansatz gilt als vielversprechend und soll nun gezielt weiter vorangetrieben werden. Damit gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung eines programmierbaren, fehlertoleranten Quantencomputers«, erklärt Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR. »Durch die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft entstehen Synergien, die das Ökosystem Quantencomputing stärken und damit auch Start-ups neue Möglichkeiten eröffnen.«

Um die enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen zu ermöglichen, wird das DLR-Quanteninnovationszentrum am Standort von NXP in Hamburg eingerichtet. Es soll im ersten Quartal 2023 mit der Arbeit beginnen und wird vier Jahre lang unter Federführung des DLR arbeiten. 

eleQtron ist ein 2020 gegründetes Spin-off aus dem Lehrstuhl für Quantenoptik der Universität Siegen. Sie entwickelt, produziert, betreibt und vermarktet Rechenzeit auf Ionenfallen-basierten Quantencomputern. Es handelt sich damit um den ersten deutschen Quantencomputerhersteller, welcher derzeit sukzessiv leistungsstärkere Quantencomputer aufbaut und diese an die Cloud anbindet. Dank firmeneigener Technologie beseitigt das Unternehmen die Notwendigkeit von Laserlicht für Quantenlogikoperationen und ebnet somit einen klaren Weg zur Skalierung.

ParityQC ist das weltweit einzige Quantenarchitektur Unternehmen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Bauplänen und Betriebssystem für Quantencomputer. ParityQC ist global tätig und arbeitet mit Hardware-Partnern auf der ganzen Welt zusammen, um gemeinsam Quantencomputer für Anwendungen zu bauen, die vom universellen, fehlerkorrigierten Quantencomputing bis hin zur Lösung von Optimierungsproblemen auf NISQ-Geräten (Noisy Intermediate Scale Quantum Computers) reichen. 

QUDORA Technologies in Braunschweig ist ein Deep Tech Spin-off der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Technischen Universität Braunschweig sowie der Leibniz Universität Hannover und Teil des Ökosystems Quantum Valley Lower Saxony (QVLS). Das Start-up entwickelt Quantencomputer auf Basis der Ionenfallen-Technologie, bei denen Mikrowellenbauelemente die Rechenoperationen ausführen, die in den Quantenprozessor integriert sind. 

Die Kooperation findet im Rahmen der Quantencomputer-Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimapolitik (BMWK) statt.
 


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