Die Produkte allein sind aber nach Meinung von Forgács - zumindest im Bereich der Frequenzgeber - noch kein Garant für den unternehmerischen Erfolg, denn der Kunde erwartet ein Gesamtpaket. »Zur Gesamtproduktgüte gehört mehr als das Produkt an sich«, erklärt Forgács und nennt damit gleichzeitig ein wichtiges Erfolgskriterium für Jauch Quartz. Der Markt für Frequenzbausteine ist traditionell stark umkämpft. Nur Produkte anzubieten, reicht schon lange nicht mehr, um sich in diesem Wettbewerbsumfeld erfolgreich zu positionieren. »Von unserem Hauptsitz im schwäbischen Villingen-Schwenningen aus steuern wir die weltweite Produktion sowie den globalen Service und die Logistik für unsere Kunden«, führt Forgács aus. Das heißt, auch der Teil der Produkte, der in den beiden Jauch-Werken in Asien hergestellt wird, muss in Villingen-Schwenningen die Qualitätskontrolle bestehen. Je nach Kundenwunsch wird die gesamte Charge zu 100 Prozent getestet oder es werden aussagekräftige Stichproben zum Test herangezogen. Das Testspektrum erstreckt sich von vom Messen aller Standardparameter über Temperaturmessungen bis hin zur Bauteilequalifizierung nach AEC-Q200 Rev., bei dem auch unter extremen Bedingungen wie Schock, Vibration und raschem Temperaturwechsel Messungen durchgeführt werden. Alle Tests führt Jauch im hauseigenen Labor durch.
Zum Leistungsspektrum von Jauch zählen neben Forschung und Entwicklung sowie Applikationsunterstützung für Entwickler auch kundenspezifische Logistikkonzepte wie das Konsignationslager. »Damit bieten wir für einen Hersteller ein eher ungewöhnliches Service-Portfolio, das man sonst eigentlich nur aus der Distribution kennt«, sagt Forgács.
High-End-Quarze »Made in Germany«
Wenn es um High-End-Frequenzgeber in kleinen und mittleren Stückzahlen geht, ist Deutschland für Jauch noch immer das Produktionsland der ersten Wahl. Auf einer Fläche von 1.300 Quadratmetern produziert Jauch am Hauptstandort in Villingen-Schwennignen mit 20 Mitarbeitern Quarze für HighEnd-Anwendungen aus Automotive, dem Medizinsektor und der Luft- und Raumfahrt. »Wir können die ganze Prozesskette der Quarz-Fertigung abdecken – vom Rohquarz über den Blank bis hin zum gehäusten Taktgeber«, erklärt Forgács. In Deutschland gefertigt werden vor allem Quarze für Muster- und Vorserien sowie sehr anspruchsvolle High-End-Frequenzgeber, mit minimalen Toleranzen.
Worauf kommt es beim High-End-Quarz besonders an? »Es fängt schon mit der sehr hohen Güte des Quarzmaterials an und geht über die enge Selektion des Schnittwinkels. Als einen ebenfalls wichtigen Prozessschritt sehen wir die sorgfältige Bearbeitung der Oberfläche der Blanks. Dazu gehört beispielsweise das Trovalisieren oder Polieren der Quarzscheibe, um besonders gute Eigenschaften wie einen geringen Serienwiderstand oder eine außergewöhnliche Frequenzstabilität in Abhängigkeit der Temperatur zu erhalten«, beschreibt Forgács. »Außerdem verfügen wir in der Kleinserienfertigung über erweiterte Möglichkeiten, durch Variationen der Elektrodenfläche die elektrischen Eigenschaften des Quarzes zu bestimmen.«