Was nun Meltdown und Spectre wirklich für Folgen haben, ist noch schwer abzusehen. Im Moment herrscht – um es vorsichtig auszurücken – Verwirrung. Intel hatte Patches herausgebracht, die dann wieder als fehlerhaft erkannt wurden, nachdem System-OEMs sie schon verteilt hatten. Jetzt haben sie Updates veröffentlicht und bisher vorgesehen Patches wieder zurückgezogen.
Wie ein Experte rund um Embedded-Systeme gegenüber Markt&Technik erklärte, handele es sich bei Meltdown und Spectre tatsächlich aus seiner Sicht um ein Wort-Case-Szenario für vernetzte Embeded Systeme. Patches könnten kaum der Weisheit letzter Schluss sein. Das Problem könne grundlegend nur durch einen Hardware-Wechsel beseitigt werden, was aber in vielen Fällen unrealistisch sei.
Es bleibe im Moment nur, die Systeme in Quarantäne laufen zu lassen und zu beobachten, ob unerklärliche Verbindungen nach außen aufgebaut würden. Bisher habe man an eigenen Systemen nichts entdeckt, aber niemand könne sicher sein, dass nicht schon Sicherheitslücken ausgenutzt worden sind, zumal einiges dafür spreche, dass die schon länger bekannt seien, als bisher öffentlich erklärt werde. Im Moment bestünde aber wohl von keiner Seite – weder von den Embedded-Firmen noch von den Firmen im Automatisierungsbereich – das Interesse, allzu detailliert auf die drohenden Probleme – etwa in Zusammenhang mit Fernwartung – einzugehen. Noch dazu, wo es sicherlich Sicherheitslücken auf ganz anderen Ebenen gebe, die einfacher auszunutzen seien als Meltdown und Spectre.