Imec und MIT entwickeln gemeinsam minimal- und nichtinvasive Diagnosesysteme auf Nanoelektronik-Basis. Ziel ist es, Vitaldaten und Biomarker per Chip zu erfassen und mit KI auszuwerten. So sollen personalisierte Therapien, bessere Diagnosen und eine bezahlbare Gesundheitsversorgung möglich werden.
Imec arbeitet mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) zusammen, um gemeinsam nanoelektronikbasierte, minimalinvasive und nichtinvasive Diagnosesysteme für die personalisierte Medizin zu entwickeln. Die Arbeiten werden in mehreren Gruppen am MIT durchgeführt, darunter das Research Lab of Electronics (RLE), die Microsystems Technology Laboratories (MTL) und das Institute for Medical Engineering and Science (IMES).
Das Gesundheitswesen bleibt eine der größten globalen sozioökonomischen Herausforderungen, insbesondere angesichts der steigenden Lebenserwartung. Eine personalisierte Behandlung, die auf der Überwachung individueller Vitalparameter und Biomarker basiert, ist zwar essenziell, aber technisch anspruchsvoll. Jüngste Fortschritte in der Halbleitertechnologie bringen dieses Ziel aber näher.
Um dieses Potenzial zu nutzen, bündeln Forscher von imec und MIT ihre Kompetenzen in den Bereichen Nanoelektronik und Halbleitertechnologie. Die unterzeichnete Vereinbarung besiegelt die Absicht, Herausforderungen im Gesundheitswesen gemeinsam durch eine enge Verzahnung von Halbleiter- und Life-Science-Wissenschaften anzugehen.
Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung nanoelektronischer, minimalinvasiver Diagnosegeräte, die Biomarker und Vitalparameter von Patienten – sei es in der Klinik, im häuslichen Umfeld oder am Point-of-Care - überwachen können. In Kombination mit KI sollen diese Daten die Erstellung eines individuellen digitalen biologischen Profils ermöglichen, das eine detaillierte klinische Überwachung erleichtert. Damit stehen Ärzten leistungsstarke Werkzeuge für die Therapie, Diagnose und Prävention von Krankheiten zur Verfügung, die letztlich die Lebensqualität verbessern.
»Wir sind überzeugt, dass unsere Zusammenarbeit mit dem MIT durch die Integration modernster Halbleitertechnologie und KI das Gesundheitswesen revolutionieren kann«, sagt Veerle Reumers, Leiterin der Abteilung Gesundheitsstrategie und -portfolio bei imec USA. Das MIT bringe die Expertise im Bereich Gesundheitswesen und Mikrosysteme in die Partnerschaft ein, das imec wiederum gelt als Maßstab für den Transfer neuer Technologien in die industrielle Anwendung. »Diese Partnerschaft vereint jahrzehntelange, sich ergänzende Erfahrungen«, so Reumers. Und Tomás Palacios, Clarence J. LeBel Professor für Elektrotechnik und Informatik am MIT und Direktor der MIT Microsystems Technology Laboratories, ergänzt: »Unser Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung der Zukunft personalisierter und erschwinglicher zu machen, und zwar mithilfe einer neuen Generation von Mikrosystemen, die die Lücke zwischen fortschrittlicher Sensorik und Aktorik schließen. Die Gesellschaft braucht diese neuen Lösungen so schnell wie möglich.« Ahmad Bahai, Professor für Praxis im Fachbereich Elektrotechnik und Informatik am MIT, betont: »Das MIT und imec schließen sich mit führenden Forschungskrankenhäusern und Biotech-Zentren zusammen, um die personalisierte und globale Gesundheitsversorgung neu zu gestalten, indem sie Innovationen an der Schnittstelle von Halbleitern, KI und Biologie vorantreiben.«