Sind die Lieferengpässe im Low-Frequency-Bereich bald Vergangenheit?

Hersteller erhöhen die Produktionskapazitäten für LF-Taktgeber

30. Juni 2010, 11:16 Uhr | Karin Zühlke
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Bedarf im Automotive Markt zieht deutlich an

Dass die Nachfrage besonders im Automotive-Bereich deutlich anzieht, bestätigt auch der Hersteller IQD und hat seine Produktpalette dementsprechend speziell für Bereich ausgebaut. Auch wenn der Automotive-Bereich zu den im vergangenen Jahr am stärksten gebeutelten Branchen zählt, sieht Anke Allen, Business Development Executive, IQD Frequency Products gerade in diesem Sektor sehr großes Potenzial: »Während der Krisenzeiten wurde intensiv an neuen Projekten  im Automotive-Bereich geplant und gearbeitet, und wir sehen gerade in den letzten Monaten einen starken Anstieg an Anfragen aus diesem Bereich.« IQD hat im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern die Produktion im vergangenen Jahr nicht gedrosselt und punktet daher derzeit durch einen umfangreichen sofort verfügbaren Lagerbestand. »Außerdem haben wir uns einen größeren Bestand an Rohmaterial angelegt, so dass wir auch spezifische Bestellartikel kurzfristig produzieren können«, sagt Allen. Auch programmierbare Oszillatoren und MEMS seien innerhalb weniger Tage versandfertig. Diese kurzen Lieferzeiten weiterhin aufrechtzuerhalten sieht Allen als eine der entscheidenden Herausforderungen für IQD in den kommenden Monaten.

Laut Dieter Liesabeths, Vice President Sales & Marketing, Micro Crystal, darf man Aussagen über Allokation und lange Lieferzeiten für Frequenz-Produkte nicht über einen Kamm scheren: Denn Engpässe gibt es vor allem im Low-Frequency-Bereich. »Hier sehen wir keine Entspannung bis Ende des Jahres«, erklärt der Manager. Für Kunden, die die Lieferzeiten von etwa 16 Wochen aufwärts im LF-Segment nicht hinnehmen wollen, gibt es noch die Möglichkeit ins HighEnd-Segment umzusteigen. Hier habe auch Micro Crystal noch freie Kapazitäten, so Liesabeths. Zwar sind die High-End-Taktgeber teurer als ein LF-Produkt, aber dennoch eine Alternative, wenn das Endgerät ansonsten  - erst einmal – gar nicht produziert werden könnte. Bekommen asiatische Volumen-Kunden ihre Produkte schneller als europäische Kunden mit kleineren Stückzahlen? Für Micro Crystal verneint Liesabeths das und stellt klar, dass man die europäischen Kunden zu 100 Prozent unterstützen.

Harald Rudolph, Leiter Produktmanagement, KVG Quartz Crystal Technology, sieht die Herausforderungen für sein Unternehmen vor allem darin, die Fertigungskapazitäten besonnen und schrittweise hochzufahren, um zum einen den Wünschen der Kunden nach akzeptablen Lieferzeiten gerecht zu werden, auf der anderen Seite aber auch die eigenen Liquiditätsrisiken klein zu halten. Denn: »Das Hochfahren der Kapazitäten bedeutet ja nicht einfach, dass man Maschinen schneller oder länger laufen lässt, sondern ist mit steigenden Material- und Personalkosten verbunden, die erst einmal mehrere Monate zwischenfinanziert werden müssen«, gibt Rudolph zu bedenken.


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