Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben im Mai 2025 wieder um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 19,9 Mrd. Euro angezogen und damit ihren leichten Rückgang aus dem April korrigiert.
Gleichzeitig stiegen die Importe elektrotechnischer und elektronischer Waren nach Deutschland erneut stärker als die Ausfuhren. Sie kamen im Mai mit plus 8,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf einen Wert von 21,0 Mrd. Euro. »Hier dürfte dabei nicht zuletzt der stärker gewordene Euro die Entwicklung der Einfuhrvolumina weiter begünstigt haben«, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
In den gesamten ersten fünf Monaten dieses Jahres beliefen sich die aggregierten Branchenexporte auf 105,7 Mrd. Euro (+ 2,2 Prozent gegenüber Vorjahr). Die Einfuhren erreichten im gleichen Zeitraum 111,8 Mrd. Euro (+ 7,2 Prozent). »Mit kumulierten 6,1 Mrd. Euro von Januar bis Mai hat sich das sektorspezifische Handelsbilanzdefizit bis zuletzt zwar sukzessive ausgeweitet, es bleibt letztlich aber noch überschaubar«, so Gontermann.
Die deutschen Elektroexporte in die Industrieländer zogen im Mai 2025 um 7,2 Prozent gegenüber Vorjahr auf 12,9 Mrd. Euro an.
Einen besonders hohen Anstieg verzeichneten hier die Lieferungen nach Taiwan, die sprunghaft um 45,4 Prozent auf 319 Mio. Euro anstiegen. Ebenfalls zweistellig wuchsen die Branchenlieferungen nach Spanien (+ 23,3 Prozent auf 790 Mio. Euro), in die Schweiz (+ 17,0 Prozent auf 693 Mio. Euro) und nach Dänemark (+ 11,5 Prozent auf 285 Mio. Euro).
Auch die Elektroexporte nach Belgien (+ 9,2 Prozent auf 447 Mio. Euro), Österreich (+ 9,1 Prozent auf 815 Mio. Euro), Italien (+ 9,0 Prozent auf 888 Mio. Euro), UK (+ 8,6 Prozent auf 778 Mio. Euro), Frankreich (+ 3,1 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro), Tschechien (+ 2,1 Prozent auf 812 Mio. Euro), in die Niederlande (+ 2,1 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro) und nach Schweden (+ 1,3 Prozent auf 400 Mio. Euro) konnten ihre Vorjahreswerte im Mai – teils deutlich – übertreffen.
Dagegen reduzierten sich die Exporte sowohl nach Japan (- 0,5 Prozent auf 216 Mio. Euro) als auch in die USA (- 0,8 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro) leicht. Bei den Lieferungen nach Südkorea war das Minus mit 3,9 Prozent auf 273 Mio. Euro deutlicher.
»Bedenkt man die kaum mehr kalkulierbare US-Zollpolitik, so darf der nicht einmal einprozentige Rückgang der deutschen Elektroausfuhren in die USA im Mai wohl als recht moderat eingestuft werden, zumal die gleichzeitige Schwäche des Dollars ja noch hinzukommt«, sagte Gontermann.
Zusammengenommen von Januar bis Mai dieses Jahres stiegen die Branchenexporte in die Industrieländer auf 69,6 Mrd. Euro (+ 4,4 Prozent zum Vorjahr). Im US-Geschäft gab es hier noch ein Wachstum von 3,9 Prozent.
In die Schwellenländer lieferte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im Mai 2025 Waren im Wert von 7,0 Mrd. Euro – ein Plus von 4,7 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat.
»Der Zuwachs fiel im Vergleich zum Anstieg des Geschäfts mit den Industrieländern geringer aus, weil vor allem die Exporte nach China auch im Mai weiter schwach blieben«, so Gontermann. Sie fielen hier um 4,1 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro.
Die Ausfuhren nach Polen (+ 21,2 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro) und Südafrika (+ 20,5 Prozent auf 159 Mio. Euro) stiegen kräftig. Auch die Lieferungen nach Rumänien (+ 10,1 Prozent auf 454 Mio. Euro) und Ungarn (+ 7,9 Prozent auf 632 Mio. Euro) erzielten im Mai deutliche Zuwächse.
Die Exporte nach Thailand (+ 3,1 Prozent auf 94 Mio. Euro), Mexiko (+ 2,0 Prozent auf 282 Mio. Euro), Indien (+ 1,7 Prozent auf 256 Mio. Euro), Malaysia (+ 0,8 Prozent auf 196 Mio. Euro) und Brasilien (+ 0,5 Prozent auf 141 Mio. Euro) rückten moderater vor.
Dagegen lagen die Branchenlieferungen in die Türkei – wie jene nach China – unter ihrem Vorjahreswert (-5,4 Prozent auf 320 Mio. Euro).
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres summierten sich die Ausfuhren in die Schwellenländer auf 36,1 Mrd. Euro – ein Rückgang von 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr.