Organische Transistoren

Blaues Wunder Indigo

19. Juni 2017, 10:50 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Game Changer

Das Problem für die Verwendung als Halbleiter war die Verarbeitung: Indigo ist schwer löslich, was übrigens einen Grund für seine gute Haltbarkeit darstellt.

Viele Methoden zur Herstellung organischer Halbleiterelemente sind aber darauf angewiesen, das verwendete Material in irgendeiner Form zu lösen und danach auf einem Trägermedium abzuscheiden.

Sarıçiftçi und seiner Gruppe gelang es, flüchtige Seitengruppen an die Indigo-Moleküle zu binden und sie so löslich zu machen. Beim Erhitzen auf 100 Grad spalten sich diese Gruppen wieder ab.

Damit sei das wesentliche Hindernis für die Verwendung von Indigo als Halbleiter aus dem Weg geräumt, sagt Sarıçiftçi: »Diese Stabilität des Indigo halten wir für einen Game Changer. Wir raten allen, die an organischen Transistoren arbeiten, sich ab jetzt auf diese Materialklasse zu konzentrieren.«

Lässt sich nun also der gesamte Bereich der organischen Halbleiter auf Indigo-Verbindungen umstellen?

Hier ist Sarıçiftçi vorsichtiger: »Indigo hat starke Lumineszenz-löschende Eigenschaften aufgrund von Wasserstoff-Brückenbindungen.« Diese schwache Form der Bindung zwischen Molekülen, die etwa in Eis eine wichtige Rolle spielt, stört optische Anwendungen.

 


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  2. Game Changer
  3. Chancen und Grenzen

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