2023 steht die embedded world unter dem Motto »embedded.responsible.sustainable«. Der Slogan trifft den Nerv der Zeit, sind doch ein verantwortungsvoller und wertschätzender Umgang mit Ressourcen wichtiger denn je. Das gilt sowohl für materielle und nicht zuletzt für menschliche Ressourcen.
In Zeiten des Fachkräftemangels – der sowohl Facharbeiter als auch Techniker und Ingenieure betrifft – sind »Human Resources« wichtiger denn je. Früher gerne als Personalwesen bezeichnet, trifft der englische Begriff besser zu als jemals zuvor. Mehr denn je müssen Elektronik-Unternehmen um ihre Mitarbeitenden kämpfen. Einerseits um langjährige Mitarbeiter zu halten, andererseits um neue Fachkräfte zu gewinnen.
Auf der anderen Seite sind ebenfalls materielle Ressourcen knapp – die letzten drei Jahre waren für die Elektronik-Branche hinsichtlich der Bauelemente-Allokation mehr als herausfordernd. Langsam lichtet sich der Bauteilmangel zwar etwas, entspannt zurücklehnen können sich Einkäufer, Entwickler und Verantwortliche jedoch noch lange nicht.
Jetzt gilt es, die angestauten Aufträge der vergangenen Jahre abzuarbeiten – und das erfordert Ressourcen, die nicht jedem Elektronik-Hersteller wie benötigt bereitstehen. Da gilt es hauszuhalten – manche kommen hierbei auf ganz neue Ideen. So trägt der Bauteilmangel seinerseits zum Umdenken beim Verwerten von Ressourcen und somit zur Nachhaltigkeit bei. Sind Bauteile nicht wie gewünscht vorhanden, ist es plötzlich nötig, diese langlebiger auszulegen, alte Bauteile zu recyceln oder Bauteile aus neuen, umweltverträglichen Materialien anzufertigen.
Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, sich mit Experten aus anderen Communities und Unternehmen zu treffen und auszutauschen. Eine solche Plattform bietet bereits zum 21. Mal die embedded world Exhibition & Conference, die vom 14. bis 16. März in Nürnberg stattfindet. Zum einen mit seiner umfangreichen Ausstellung, zum anderen mit seinen begleitenden Konferenzen, der embedded world Conference sowie der electronic displays Conference. Ebenfalls bietet die embedded world jungen Unternehmen und Startups die Chance, sich mit Gleichgesinnten zu treffen und die Innovationen der Zukunft zu gestalten.
Seit drei Jahren gibt es auf der embedded world mit der Start-up Area einen speziellen Bereich, in dem sich junge Unternehmen kostengünstig und ohne großen Aufwand präsentieren können. Teilnehmen können alle, deren Unternehmen jünger als fünf Jahre ist und die ein Geschäftsmodell im Bereich Embedded vorweisen können. Zudem erhalten sie die Möglichkeit, eine ihrer Innovationen für den embedded Award in der Kategorie »Start-up« einzureichen.
Passend zum Konkurrenzkampf um neue Mitarbeiter findet in diesem Jahr wieder der Student Day auf der embedded world statt. Er versammelt über 1000 examensnahe Studierende aus verschiedenen Ingenieurstudiengängen – potenzielle Mitarbeitende, die ihren künftigen Arbeitgeber kennenlernen möchten. Sie nehmen zum Teil sehr lange Anfahrtwege auf sich, um die Embedded-Branche kennenzulernen, Praktikumsplätze im Bereich der Systementwicklung aufzuspüren oder interessante Aufgaben in einem modernen, innovativen Unternehmen zu finden.
Auch 2023 verleiht die Messegesellschaft im Rahmen der embedded world Exhibition & Conference den embedded award. Honoriert werden alljährlich die innovativsten Produkte aus der Embedded-Branche. Neben den bekannten Kategorien Hardware, Tools, Software, Embedded Vision, Safety & Security und Start-up wird er dieses Jahr zudem in den Kategorien künstliche Intelligenz und SoC/IP/IC Design vergeben.
Neue Ideen entstehen lediglich im gemeinsamen Austausch mit anderen Experten der Branche. Eine solche Plattform bietet wie in jedem Jahr die embedded world Conference. In diesem Jahr hat das Steering Board 65 Sessions in neun Themenbereichen sowie 19 Classes zusammengestellt. Freuen können sich die Teilnehmenden auf die gewohnten Räume im NCC Ost.
2022 musste die Conference aufgrund der Terminverschiebung und des hiermit stark ausgelasteten Messegeländes in Halle 6 ausweichen. Ein inzwischen fester Bestandteil des Konferenzprogramms ist die Zusammenarbeit mit einer Reihe von Branchenorganisationen, deren Mitglieder ihr Wissen in die genannten Themengebiete mit einbringen. 2023 sind das die MIPI Alliance, MISRA, OSADL, acatech sowie die TinyML Foundation.
Hier lernen Sie zum Beispiel alles über MIPI I3C und dessen Vorteile und können live erleben, wie man mit einem effizienten Prototyping-Framework arbeitet. Weiterhin berichtet das Open Source Automation Development Lab (OSADL) über »Free and Open Source Software«, deren Lizenzierung und rechtliche Anforderungen, außerdem wie man Open-Source-Software teilt und anwendet. In den MISRA-Sessions lernen die Teilnehmenden die Hintergründe zum Programmierstandard kennen und können sich erste Regeln zum Programmieren nach MISRA aneignen.
Ein besonderes Highlight bieten in diesem Jahr die Sessions zu TinyML, in denen alles über Machine-Learning, neuronale Netze und deren Anwendung im Fokus stehen. In den Keynotes sprechen Daniel Cooley, CTO von Silicon Labs, Prof. Ali Hessami von VEGA Systems sowie Prof. Dr. Albert Heuberger, Direktor des Fraunhofer IIS, über aktuelle Entwicklungen in Industrie und Forschung.
Tiefgreifende Einblicke in die Welt der Displays liefert in gewohnter Manier die electronic Displays Conference. Das Team um Prof. Dr. Karlheinz Blankenbach hat wieder ein spannendes Programm mit zehn Sessions und vielen interessanten Keynotes zusammengestellt. Ein Schwerpunkt sind sicherlich die Entwicklungen im Bereich der Automotive-Displays, ebenso bei OLEDs oder E-Paper-Displays.
Auch bei den Dauerbrenner-Themen wie Optical Bonding, Measurement oder Interfaces können sich die Teilnehmer über aktuelle Trends informieren und mit Experten aus anderen Unternehmen austauschen. Um es mit den Worten von Prof. Blankenbach zu sagen: »Experten treffen Experten und treten in einen fachlichen Dialog. Die electronic displays Conference steht für zwei Tage Wissenstransfer auf höchstem technischem und wissenschaftlichem Niveau.«
Bereits zum vierten Mal findet sich auf der embedded world die VIP-Bühne der WEKA Fachmedien, in diesem Jahr an Stand 311 in Halle 3A. Hier können Interessierte spannenden Interviews und Diskussionsrunden beiwohnen. Die Themen decken die komplette Welt der Elektronik ab, von Distribution, über Halbleiter, Messtechnik und Embedded Computing bis hin zu Karriere.
Ein weiteres Highlight bietet der Media Summit mit Prof. Matthias Spörrle und Matthäus Hose, der am 14. März von 14 bis 15 Uhr im NCC Ost stattfindet – das Thema: »Wahrnehmung, Awareness und Reaktion im digitalen Zeitalter«. Schauen Sie vorbei, wir freuen uns auf Sie!