Und wie bekommt man das softwaretechnisch unter einen Hut?
Entscheidend sind die Daten und die sich daraus ergebenden Modelle. Mit unserem ‚Adlink Data River‘ können wir diese von einer Architektur zu einer anderen übertragen, von einem Gerät zu einem anderen – aber auch von der OT- zur IT-Seite in einem Unternehmen. Das ist ein entscheidender Schlüssel zur Nutzung von KI.
Und wie sieht es mit den wirtschaftlichen Faktoren aus?
Jeder sucht noch das richtige Geschäftsmodell und wie sich die Investition am besten auszahlen. Wir von Adlink glauben, dass sich KI in verschiedenen Embedded-Bereichen mit unterschiedlichen Aufgaben etablieren wird. Je nach Anwendung muss man dabei sein Opex und Capex im Auge behalten. Langfristig wird sich daher KI in der Fabrik, in der Stadt und den Krankenhäusern etablieren – denn diesen Bereichen ist gemeinsam, dass sie effizienter und kostengünstiger werden wollen.
Was ist die nächste Evolutionsstufe des Embedded Computing?
KI steht noch ganz am Anfang, wird aber die Zukunft sein. KI wird unsere Industrie verändern. Die Edge-Geräte erhalten mehr Core-Autonomie – Mobilität, Intelligenz, Handlungsfähigkeit –, und durch Kommunikation untereinander kann man eine Schwarm-Autonomie realisieren, für mehr Effizienz und Wirksamkeit durch erhöhte Wahrnehmung, Solidarität und dynamische Erkenntnisse.
Bereit für smarte Robotik
Die beispielhaften Umsetzungen der von Jim Liu vorgestellten Strategie sind Adlinks Box-IPC-Serien „ROScube-I“ und „ROScube-X“, die den Kunden einen einfachen und schnellen Zugang zu KI-basierter Robotik ermöglichen. Adlink bündelt dazu die branchenspezifische I/O-Konnektivität mit der ROS-2-Software-Plattform.
Die ROScube-I-Serie ist ein ROS-2-fähiger Robotic Controller, der wahlweise auf Intels Xeon-E- (9. Generation), Core-i7/i3- (9. Generation) oder Core-i5-Prozessoren (8. Generation) basiert. Sie verfügt über eine umfangreiche I/O-Schnittstellen und unterstützt dadurch eine Vielzahl von Sensoren und Aktoren – und erfüllt damit die Anforderungen einer Vielzahl von Roboter-Applikationen. Zudem unterstützt ROScube-I eine Extension Box mit Funktions- und Leistungserweiterungen mittels Intel-VPU-Karten.
Auf der Software-Seite unterstützt das proprietäre Adlink Neuron SDK die Entwicklung moderner Robotik-Applikationen. Dazu gehören autonome mobile Roboter (AMR) ebenso wie autonome mobile Industrieroboter (AMIR). Neuron-SDK-Anwender können dank des ROS-2-Foxy-Fitzroy-Softwarepakets sowohl die Vorteile eines langfristigen Supports (LTS) als auch die Adlink-Services und Dienstleistungen für ROScube nutzen. Darüber hinaus kann mittels des Intel-OpenVino-Toolkit eine einfache Integration und Optimierung der Lösungsalgorithmen und Inferenzmodelle stattfinden.
Zudem können Entwickler das ROScube-I-Starter-Kit oder das ROScube-Pico-Development-Kit (mit Intels Core-, Celeron- und Atom-Prozessoren) verwenden, um damit schnell Prototypen von Algorithmen zu erstellen. Diese lassen sich dann direkt zu Demonstrations- und Testzwecken auf Adlinks „NeuronBot“ einsetzen, einem ROS-2-basiertem Rapid Robotic Development Kit. KI-Modelle können so schnell verbessert werden. Ferner können direkt Bilddaten erfasst werden, um die Entwicklung der Entscheidungsfindungsalgorithmen weiter optimieren zu können.
Für Anwender, denen x86 und OpenVino nicht als geeignete Basis für ihre Projekte erscheinen, bietet Adlink eine Alternative mit ROScube-X.
Hier kommen stattdessen Nvidias Jetson AGX Xavier und das JetPack SDK zum Zuge. Das Neuron SDK und ROS 2 Foxy Fitzroy bleiben jedoch als entscheidende Entwicklungsbausteine gleich. Dies zusammen mit Adlinks „Data River“-Konzept vereinfacht auch die Entwicklung von heterogenen Lösungen, bei denen sowohl Intel als auch Nvidia zum Einsatz kommen – die Daten und die gewonnenen Modelle können dabei die Welten wechseln.