Um entsprechend dem Building-Blocks-Konzept unterschiedliche CPU-Boards einfach und flexibel integrieren zu können, ist die neue NanoServer-Familie mit einem IO-Shield ausgestattet. Damit lässt sich für alle Rechnermodelle gleicher Bauhöhe das identische Gehäuse verwenden, unabhängig von den Steckerausführungen der jeweils eingebauten Mini-ITX-Boards. Durch höhere Stückzahlen lässt sich der Preis des Industriegehäuses deutlich optimieren. Wie bei der Vorgängerfamilie bietet MSC Technologies ihre NanoServer in den drei Varianten »NN«, »N1« und »N2« an, die sich in der Anzahl der freien Steckplätze unterscheiden. Neben dem »N1-Q87« mit einem PCI-Express-Steckplatz und einer Bauhöhe von 79 mm sind in Zukunft die 58 mm flachen »NanoServer NN« ohne Steckplatz (Bild 2) und »N2« mit zwei Slots verfügbar.
Da alle Embedded Systeme auf einem industriellen Mainboard basieren, sind sie dank identischer Grundfläche und einheitlicher Befestigungslösungen je nach Bedarf austauschbar. So kann der Kunden zur Systemerweiterung auf ein höheres Modell umsteigen, beispielsweise um eine CAN-Bus-Karte einzustecken. Für die verfügbaren Bauhöhen NN, N1 und N2 ist ein einheitlicher Deckel vorgesehen, der sich von oben mit nur einer Schraube öffnen lässt. Zur Optimierung des Fertigungsprozesses werden alle Elektronikkomponenten von der Oberseite her verschraubt. Dank der modular aufgebauten Produktpalette können immer aktuelle Board-Plattformen zur Verfügung gestellt werden.
Die einzelnen Mitglieder der NanoServer-Familie unterscheiden sich auch in der Prozessorleistung der eingesetzten industriellen Mini-ITX-Mainboards. Steht die Energieeffizienz im Vordergrund, kommen stromsparende Prozessoren der neuen Intel-Atom-Familie (früherer Codename »Bay Trail«) zum Einsatz. Für anspruchsvolle Bildverarbeitungsanwendungen mit hohen Anforderungen an Rechen- und Grafikleistung bieten sich High-End-NanoServer mit den aktuellen Intel-Core-Prozessoren i3/i5/i7 der vierten Generation an. Die leistungsfähige Intel-HD-Graphik (zum Beispiel HD4600) ist in der CPU integriert. Der Arbeitsspeicher mit schnellen DDR3-1600-SDRAMs lässt sich auf eine maximale Speicherkapazität von 16 GByte ausbauen.
Der kompakte NanoServer N1-Q87 bietet eine Reihe von gängigen Schnittstellen für Industrieanwendungen. Neben zahlreichen USB-3.0- und USB-2.0-Ports sind unter anderem zwei Gigabit-Ethernet-LAN-Schnittstellen, Serial ATA und HD-Audio vorhanden. Die Grafikschnittstellen DVI-I und Dual-DisplayPort-V1.2 ermöglichen den Anschluss von drei unabhängigen, hochauflösenden Displays.
Für Systemerweiterungen bietet der Computer einen freien PCI-Express-x16-Steckplatz für kurze Karten. Zusätzlich stehen intern zwei Mini-PCI-Express-x1-Slots zur Verfügung, wovon einer als mSATA (SATA III) ausgelegt ist. Im robusten Industriegehäuse ist Platz für zwei SSD/HDDs – beziehungsweise ein Laufwerk, wenn ein freier Steckplatz bestückt ist. Das SSD kommt ohne bewegliche Teile und aufwendige Verkabelung aus. Versorgt wird das Embedded System über einen 12-V-/24-V-DC-Weitbereichseingang oder alternativ über ein externes 100-V- bis 240-V-AC-Netzteil (120 W). Der Betriebstemperaturbereich ist von 0 °C bis +50 °C spezifiziert.
Die modularen NanoServer-Systeme sind auf Kundenwunsch innerhalb kurzer Zeit und mit optimierten Kosten auf die Anforderung der speziellen Anwendung anpassbar. Um in allen entscheidenden Projektphasen eng mit den Kunden in Zentraleuropa zusammenarbeiten zu können, entwickelt und fertigt MSC Technologies ihre Standard- und maßgeschneiderten OEM-Produkte in Deutschland. Nur so lassen sich schnell und effizient komplexe Systemlösungen realisieren und damit den Kunden Wettbewerbsvorteile in ihrem jeweiligen Markt verschaffen.
Über den Autor:
Christian Lang ist bei MSC Technologies für System Solutions zuständig.