Dementsprechend versucht Fujitsu die Entwicklungskosten im Rahmen zu halten und macht nicht für jede Intel-Prozessorgeneration ein neues Design. „Neue Technologien machen nur Sinn, wenn sie auch Vorteile bringen“, sagt Hoser. Dies könnten ein schnellerer Hauptspeicher wie DDR4 oder eine neue Mikroarchitektur sein.
Unterdessen entwickelt sich der Markt offenbar prächtig: Im Geschäftsjahr 2015/2016, das im März 2016 zu Ende ging, konnte Fujitsu bei den Industrie-Boards eine Steigerung um 40 Prozent verzeichnen. Verantwortlich dafür sind zusätzliche Anwendungsgebiete, die sich die Industrie-PCs erobern, etwa Point-of-Sales-Geräte oder Display-Computer, die elektronische Anzeigen, Werbetafeln etc. steuern. Besonders beliebt sind bei den Kunden kleine, kompakte Systeme, weshalb Fujitsu inwischen auch Industrie-Boards im Mini-ITX-Format anbietet. „Kompakt ist aber immer auch teuer“, erläutert Peter Hoser, denn während man bei einem ATX- oder Mikro-ATX-Board mit vier Lagen und einseitiger Bestückung auskommt, braucht ein Mini-ITX-Board sechs Lagen und eine doppelseitig aktive Bestückung. Außerdem ist da noch das Problem mit der Wärme: Auf ein großes Board kann ein großer Kühler gesetzt werden, während kleine Boards oft eine Heatpipe mit Verbindung zu einem Metallgehäuse benötigen, um die Wärme abzuführen, die der Prozessor produziert.
Angefeuert wird der Trend zu Klein-PCs auch durch Geräte wie Intels NUC – ein ca. 12 × 12 × 5 cm² großes Kästchen. So weit will Fujitsu nicht gehen. In Entwicklung befindet sich aber ein Board im Mini-STX-Format, das sich in der Größe zwischen Mikro-ATX und NUC bewegt.