Technologien zur nachhaltigen Erkundung kritischer Rohstoffe (Critical Raw Materials, CRM) in tiefen Gesteinsschichten zu entwickeln und zu erproben, ist das Ziel des EU-Forschungsprojekts »UNDERCOVER«, das jetzt gestartet ist.
»UNDERCOVER« steht für »Unified Novel Deep ExploRation for Critical Ore discoVERy«. An dem Projekt unter Führung des Geologischen Dienst Finnlands ist auch das Fachgebiet Angewandte Geophysik der Technischen Universität Berlin beteiligt.
Die steigenden Anforderungen des Europäischen Gesetzes zu kritischen Rohstoffen, des Netto-Null-Industrie-Gesetzes und des European Green Deal erfordern neue Ansätze, um den Bedarf an kritischen Rohstoffen innerhalb der EU zu decken. Hierzu zählen beispielsweise Seltene Erden, die in Hochleistungsmagneten für Windturbinen und Elektromotoren Verwendung finden, oder Lithium, das in Batterien für Elektrofahrzeuge eingesetzt wird. Insbesondere die Erschließung von Lagerstätten in tiefen Gesteinsschichten birgt neue Möglichkeiten, ist jedoch technologisch anspruchsvoll.
Das »UNDERCOVER«-Projekt möchte die verantwortungsvolle Versorgung mit Rohstoffen in der EU verbessern. Es verfolgt das Ziel, Wissen über den Erduntergrund und seine mineralischen Systeme für die konkrete Erschließung einzelner Vorkommen nutzbar und so die Suche effizienter zu machen. Dafür kommen neue geophysikalische Technologien und Methoden zum Einsatz, die kosteneffizient und umweltfreundlich sind. So werden zum Beispiel verschiedene geophysikalische Messungen, die normalerweise getrennt betrachtet werden, mit neu entwickelten Computeralgorithmen gemeinsam ausgewertet. Ökologische, soziale und Aspekte einer verantwortungsvollen Unternehmensführung sollen in allen Phasen der Erkundung berücksichtigt werden.
Das auf drei Jahre angelegte Projekt startete am 1. Januar 2025 und wird mit einem Budget von fünf Mio. Euro ausgestattet. Es umfasst ein Konsortium aus 16 Partnern aus Finnland, Frankreich, Deutschland, Tschechien, Portugal, Namibia und Kanada. Zu den Partnern zählen geologische Dienste, Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie Industrie- und KMU-Cluster. Neben Fallstudien in Finnland, Portugal und Namibia wird das Projekt eng mit weiteren EU-Projekten zusammenarbeiten.
Das Fachgebiet Angewandte Geophysik der TU Berlin bringt seine Expertise in elektromagnetischen Messmethoden und der computergestützten Analyse verschiedener geophysikalischer Verfahren in das Projekt ein.