Digitale Identität für Europa

Bündnis warnt vor EUDI-Wallet Flop – wenn der Staat nicht liefert

17. Juli 2025, 11:54 Uhr | Karin Zühlke
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Ein Bündnis aus Wirtschaftsverbänden und zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert mehr Engagement der Bundesregierung bei der Einführung dem Europäischen Digitalen Identitäts-Wallet, dem so genannten EUDI-Wallet.

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In einem gemeinsamen Positionspapier betonen unter anderem Bitkom, die Deutsche Kreditwirtschaft und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die strategische Bedeutung der Wallet für digitale Souveränität und moderne Verwaltungsprozesse in Deutschland und der EU.

„Die EUDI-Wallet ist ein Jahrhundertprojekt für das digitale Europa – aber die Zeit drängt“, warnt Bitkom-Geschäftsleiterin Susanne Dehmel. Bis Ende 2026 müsse das digitale Identitätsökosystem in Deutschland stehen. Die Verbände sehen die Gefahr, dass sich Fehler aus der Vergangenheit wiederholen, etwa beim schleppenden Start der eID-Funktion des Personalausweises.

Das Papier formuliert fünf zentrale Forderungen für eine erfolgreiche Umsetzung

    Digitalkompetenz in der Verwaltung stärken – Behörden brauchen mehr technisches Know-how, um digitale Identitäten sinnvoll einzusetzen.

    Vertrauen durch einheitliche Lösungen schaffen – Statt auf parallele nationale Insellösungen zu setzen, soll der Fokus auf der EUDI-Wallet liegen – inklusive der Nutzung vorhandener IT-Strukturen.

    Datenschutz ernst nehmen – Technische Schutzmechanismen, Datensparsamkeit und die Option auf pseudonyme Nutzung sollen Missbrauch verhindern.

    Koordinierung bündeln – Eine zentrale Steuerungsstelle im Digitalministerium soll die Umsetzung ressortübergreifend steuern, unterstützt durch unabhängige Expertengremien.

    Alltagsnahe Use Cases fördern – Digitale Führerscheine, Reiseunterlagen, Organspendeausweise oder Altersnachweise sollen die Wallet für Bürgerinnen und Bürger greifbar machen.

Das vollständige Positionspapier ist online verfügbar unter bitkom.org.

Mitunterzeichner sind neben Bitkom u. a. buergerservice.org, Initiative D21, epicenter.works sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung und Praxis.


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