Wer sind die Kunden von Nanoscribe? "Unsere Kunden sind Innovatoren. Sie überwinden lang bestehende technologische Grenzen und bedienen eine Vielzahl von Applikationen in der Wissenschaft und in jungen, aufstrebenden Wachstumsmärkten", so Niesler. Im akademischen Bereich ist die Technologie bereits Standard. Künftig könnte aber laut Niesler auch die Industrie von diesem Verfahren profitieren: "Wir möchten ganz sicher in die Industrie. Die akademischen Kunden machen hier ja sozusagen bereits die "Vorarbeit", um die Möglichkeiten in der Industrie aufzuzeigen. - Wir haben schon fünf von zehn der weltweiten Top-Universitäten mit unseren Geräten ausgestattet, und über diesen Weg kommt unsere Technologie natürlich auch in die Industrie." Mittlerweile ist das Geschäft jedenfalls fast ein Selbstläufer. Inzwischen ist die zweite Geräte-Generation auf dem Markt: der "Photonic Professional GT", der wie schon sein Vorgänger dem Prinzip "One Machine fits all" folgt. "Das hat natürlich den Vorteil, dass unterschiedliche Anwendergruppen an diesem Gerät arbeiten können", erklärt Niesler. Auf der anderen Seite möchten Kunden aus der Industrie oft lieber speziell angepasste Maschinen. Auch das schließt Niesler für die Zukunft nicht aus: "Wenn es eine konkrete Anwendung gibt, könnten wir uns auch vorstellen, unsere Maschine anzupassen." Die Preisordnung für die Standard-Maschine liegt im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich.
Anwendungsbeispiel: Mikro-Optiken
Auf der Anwendungsseite gehört derzeit die Herstellung von Mikro-Optiken zu den Paradebeispielen für die 3D-Druck-Technologie von Nanoscribe. Bei der Konstruktion miniaturisierter optischer Systeme ist es oft nötig, mikrooptische Bauteile wie einzelne Linsen oder Linsenarrays in einer bestimmten Entfernung über Sensoren oder Lichtquellen zu platzieren. Allerdings bieten die meisten der heute üblichen Rapid-Prototyping-Technologien nicht die hohe Auflösung und minimalen Strukturgrößen, die zur Fabrikation von Mikrobauteilen nötig sind.
Der 3D-Drucker "Photonic Professional GT" von Nanoscribe entfaltet genau auf dieser Größenskala seine Leistungsstärke. "In der Prototypenphase des Produktentwicklungsprozess ist es nicht immer von Beginn an klar, wie die praktische Konfiguration des mikrooptischen Systems am Ende genau aussehen wird. Daher benötigen die Entwickler von Mikrobauteilen Rapid-Prototyping-Technologien für schnelle Designiterationen, um z.B. Optikfassungen oder -halterungen für miniaturisierte optische Systeme herstellen zu können. Hier bietet unsere Technologie eine um ein bis zwei Größenordnungen höhere, also bessere Auflösung als die Mikrostereolithografie", unterstreicht Niesler. "Es ermöglicht den Nutzern Flexibilität und Designfreiheit sowie schnelle Optimierungsmöglichkeiten auf einer Skala, die für viele Anwendungen in der Mikrosystemtechnik relevant ist, aber bisher unerschlossen war."