Interview

Warum häufen sich die Probleme mit Solarleitungen?

21. Februar 2017, 8:09 Uhr | Corinna Puhlmann-Hespen
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Teil 2: Welche Rolle spielt die TÜV-Prüfung?

Wie können Sie sicherstellen, dass die Leitungen von Prysmian nicht ausfallen?

Das können wir zum Beispiel durch die Auswahl eines geeigneten Isolationsmaterials! Unsere „Tecsun“-Energieleitungen für Photovoltaik-Anlagen sind bereits seit 2003 erhältlich. Seit dieser Zeit wurden über 700 Mio. Meter Solarleitungen verbaut, welche ohne technische Reklamation im Einsatz sind. Auch der VDE und der TÜV bestätigen unseren Produkten seit Jahren eine gleichbleibend hohe Qualität.

Photovoltaik-Komponenten sind meist TÜV-geprüft. Warum lassen Sie ihre Produkte zusätzlich nach VDE-Norm testen?

Das hängt in erster Linie mit der Tradition unseres Unternehmens zusammen. In der Kabel- und Leitungsbranche ist das VDE-Prüfinstitut seit jeher die ausschlaggebende Instanz für eine garantiert hohe Produktqualität. In der vergleichsweise noch jungen Branche der Photovoltaik, in der sich binnen kurzer Zeit sehr viele neue Unternehmen angesiedelt haben, hat sich hingegen die Produktzertifizierung durch den TÜV etabliert. Da wir in den vergangenen Jahrzehnten sehr gute Erfahrungen mit der Qualitätssicherung durch eine strenge VDE-Überwachung gemacht haben, wollten wir diesen Standard auch bei unseren Photovoltaikleitungen beibehalten. Zudem engagiert sich die Prysmian Group seit vielen Jahren in verschiedenen Arbeitsgruppen des VDE, um die Zertifizierung der Produkte auf einem konstant hohen Level zu garantieren.

Es wurde auch schon vereinzelt Kritik an der TÜV-Prüfung im Allgemeinen laut. Wie stehen Sie dieser Zertifizierung gegenüber?

Die TÜV-Prüfung ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, Käufern eine Orientierungshilfe zu geben. Allerdings lässt die Art der Zertifizierung deutlich mehr Spielraum für manipulierendes Vorgehen offen. So hat es in der Vergangenheit tatsächlich Fälle gegeben, bei denen nach bereits erfolgter TÜV- Zertifizierung Produktionsprozesse oder Materialzusammensetzungen geändert wurden, die zu Lasten der Produktqualität gingen. Weil diese Vorgehensweise meist erst spät erkannt wird, kann es dazu führen, dass eine gesamte Branche aufgrund von weniger schwarzer Schafe in Verruf gerät. Deshalb wünschen wir uns, dass auch der TÜV hier noch akribischere Kontrollen durchführt, die dann auch zu Konsequenzen für solche Unternehmen führen, welche sich nicht dauerhaft an Branchenstandards halten.

Kommen wir zurück auf die Produkte von Prysmian. Wie unterscheiden sich ihre Leitungen von Wettbewerbsprodukten? Gibt es Alleinstellungsmerkmale?

Unsere „Tecsun“-Energieleitungen, die sowohl in industriellen als auch in Solaranlagen privater Haushalte das Solarmodul mit dem Umrichter verbinden, haben als Alleinstellungsmerkmal eine doppelwandige Gummiisolierung aus Ethylenvinylacetat (EVA), anstatt der sonst üblichen Polyolefine (auch TPE-O oder thermoplastische Elastomere).


  1. Warum häufen sich die Probleme mit Solarleitungen?
  2. Teil 2: Welche Rolle spielt die TÜV-Prüfung?
  3. Teil 3: Geeignetes und ungeeignetes Isolationsmaterial
  4. Teil 4: Strahlenvernetzung oder Vulkanisation?

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