TE Connectivity und Phoenix Contact

Kooperation für hybrides Single Pair Ethernet

18. Mai 2022, 8:14 Uhr | Corinna Puhlmann-Hespen
TE Connectivity und Phoenix Contact vereinbaren eine Entwicklungskooperation. Im Mittelpunkt steht der hybride M12-Steckverbinder für Single Pair Ethernet nach IEC 63171-7.
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TE Connectivity und Phoenix Contact kündigen eine Entwicklungskooperation an, um hybrides Single Pair Ethernet noch schneller in den Markt bringen zu können. Im Mittelpunkt steht der hybride M12-Steckverbinder, den TE Connectivity Anfang 2021 als weitere Variante in die Normung eingebracht hat.

Bereits im letzten Jahr hatte TE Connectivity angekündigt, für Single Pair Ethernet eine „Einkabellösung“ als Standard am Markt etablieren zu wollen. Die gemeinsame Übertragung von Daten und Leistung über einen Steckverbinder und ein Kabel habe in industrieller Umgebung erhebliche Vorteile. So lassen sich unter anderem der Verkabelungsaufwand weiter reduzieren und die Systemkosten weiter senken. Außerdem können Kunden ihre Anlagen und Geräte noch schneller montieren und in Betrieb nehmen.

Um die Markteinführung des hybriden Single Pair Ethernet zu beschleunigen, haben TE Connectivity und Phoenix Contact jetzt die neue Entwicklungskooperation geschlossen. Die Unternehmen kündigen an, neue hybride SPE-Verbindungslösungen zu entwickeln, die auf dem M12-Steckverbinder nach IEC 63171-7 basieren. 

Einblick in die „IEC 63171-7“: In der Normung wird eine hybride Schnittstelle mit SPE-Daten- und Power-Kontakten in Bauform M12 (Rundsteckverbinder) spezifiziert. Beschrieben sind sieben Kodierungen für unterschiedliche Applikationen mit Leistungsklassen von 8 bis 16 A und von 50 V bis 600 V. 

Diese neue Vereinbarung zwischen TE Connectivity und Phoenix Contact unterstreicht erneut den großen Zuspruch am Markt für einen hybriden M12-Steckverbinder! Als TE Connectivity im letzten Jahr den Normvorschlag eingereicht hat, gab es bereits eine breite Zustimmung am Markt von beiden (!) Single-Pair-Ethernet-Konsortien. 

Die Entwicklungsaktivitäten von TE und Phoenix Contact fokussieren sich im ersten Schritt auf die Kodierung 2 (2 x 8 A / 50 V AC). Erste Serienprodukte sollen bereits Anfang 2023 lanciert werden.

  • Priyank Kishor, Global Product Management Leader, TE Connectivity, erläutert: »Als Gründungsmitglied des SPE Industrial Partner Network setzt sich TE dafür ein, die entscheidenden Vorteile der SPE-Technologie in industrielle Netzwerke einzubringen. Wir haben nun eine gemeinsame Roadmap für die Umsetzung, nämlich die Entwicklung hybrider Schnittstellen, welche die Integration von SPE in bestehende Infrastruktur erleichtern. In Zusammenarbeit mit Phoenix Contact werden wir gemeinsam Lösungen entwickeln, die die umfassende Implementierung von SPE ermöglichen.«

Ausreichend Power für DC-Servoantriebe und mehr

Während bisherige Konzepte mit Power over Data Line (PoDL) auf 50 W am Gerät begrenzt sind, umfassen die Einsatzmöglichkeiten für SPE-M12-Hybridsteckverbinder nun auch leistungsstarke IIoT-Geräte. So lassen sich über das Kabel für die Ethernet-Kommunikation auch DC-Servoantriebe oder kleine Drei-Phasen-Motoren versorgen. Noch größere Vorteile kann man erzielen, wenn man die Einkabellösung zur Verkettung von dezentral versorgten Servomotoren und Lineareinheiten verwendet und dabei das Potenzial zur Rationalisierung weiter ausschöpft: Anstatt jeden einzelnen Motor separat und aufwändig aus dem Schaltschrank heraus zu verkabeln, lassen sich dann über das hybride SPE die Verbraucher miteinander verketten.

  • Torsten Janwlecke, Mitglied der Geschäftsführung von Phoenix Contact, betont: »Die Entwicklungspartnerschaft mit TE Connectivity bildet die Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung und weltweite Vermarktung von SPE-M12-Hybridsteckverbindern. Die neuen Steckverbinder nach '-7 Standard' versorgen Geräte kosten- und platzsparend mit nur einem Kabel und einer Schnittstelle für Daten und Power. Damit erreichen wir den nächsten Meilenstein für eine erfolgreiche Etablierung von Single Pair Ethernet in der Feldebene.«

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