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Trends bei elektromechanischen Bedienelementen

5. April 2017, 14:26 Uhr | Andreas Knoll
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Designorientierung und Miniaturisierung als Trends

Die Trends der letzten Jahre bei elektromechanischen Bauelementen setzen sich Reintges zufolge weiter fort und verstärken sich zum Teil noch: »Dies betrifft besonders die Themen Designorientierung und Miniaturisierung«, führt er aus. »Ähnlich wie im Konsumgüterbereich, in dem sich diese Entwicklung schon lange vollzogen hat, gewinnen Designaspekte wie Ästhetik und Funktionalität auch in der Industrie zunehmend an Bedeutung.« Große Relevanz in diesem Zusammenhang habe das Thema Licht im Produkt: »Mehr und mehr Designer und Produktentwickler nutzen die vielfältigen Möglichkeiten, mit Licht einen funktionalen und emotionalen Mehrwert in ihren Produkten zu schaffen. Zwei Beispiele dafür sind die zunehmende Nachfrage nach Farblichtlösungen auf RGB-LED-Basis und der verstärkte Wunsch nach einer Kombination von akustischer, optischer und haptischer Rückmeldung vor allem bei sicherheitsrelevanten Applikationen. Multisensorik heißt das Stichwort, das uns hier immer häufiger begegnet.« Auch der zweite Trend ist aus Reintges‘ Sicht ungebrochen: Miniaturisierung. »Immer kleiner, immer flacher, immer kompakter müssen moderne Bauelemente sein, damit auf immer knapperem Bauraum immer mehr Funktionen realisiert werden können«, sagt er.

Detlef Reintges, Mentor Präzisions-Bauteile
Detlef Reintges, Mentor Präzisions-Bauteile: "Ähnlich wie im Konsumgüterbereich gewinnen Designaspekte wie Ästhetik und Funktionalität auch in der Industrie zunehmend an Bedeutung."
© Mentor Präzisions-Bauteile

Neben diesen Entwicklungen beobachtet Reintges zwei weitere, gegenläufige Trends: »Zum einen führt die zunehmende Designorientierung zu einer verstärkten Nachfrage nach kundenspezifischen Lösungen, die den gestiegenen ästhetischen und funktionalen Ansprüchen in der Maschinen- und Geräteentwicklung gerecht werden«, teilt er mit. »An anderer Stelle, besonders bei nicht designrelevanten Komponenten, führt der Kostendruck immer öfter dazu, dass gezielt Standardbauteile gesucht werden, um Investitionen etwa in eigene Werkzeuge zu vermeiden.« Sein Unternehmen trage dem bei der Entwicklung von Komponenten zunehmend Rechnung: »Unser Lösungsansatz für die komplexer werdenden Marktanforderungen sind modulare Systeme. Ein gutes Beispiel dafür ist die neu entwickelte Korona-Beleuchtung für Schalter, Taster, Knöpfe, Buchsen, Logobeleuchtung und viele andere Anwendungen. Wir bieten hier ein breites Sortiment von Standardartikeln an, sind aber wegen des modularen Grundkonzepts ebenso in der Lage, schnell und in gewissem Rahmen sogar ohne zusätzliche Werkzeugkosten kundenspezifische Lösungen anzubieten.«
 

Laut Moritz Futterer, Produktmanager Komponenten bei Rafi, ist Effizienz in vielen Facetten der entscheidende Trend bei elektromechanischen Bauelementen: »Hierzu zähle ich unter anderem schlanke Montageprozesse durch Anschluss ohne Verdrahtung mittels Sensorkabel und -Stecker der Bauform M12 und M8 sowie Energieeffizienz durch verbrauchsarme helle LED-Technik«, erläutert er.

Moritz Futterer, Rafi: "Immer mehr elektromechanische Bedienelemente werden spezifisch auf Einsatzgebiete und Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet.
Moritz Futterer, Rafi: "Immer mehr elektromechanische Bedienelemente werden spezifisch auf Einsatzgebiete und Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet.
© Rafi
Philipp Meinhardt, Data Modul: "Wir bieten eine neue Art Joystick-Encoder mit Touch-Funktion an."
Philipp Meinhardt, Data Modul: "Wir bieten eine neue Art Joystick-Encoder mit Touch-Funktion an."
© Data Modul

»Zudem entfallen Gehäuse von Bedieneinheiten, weil die Schalter und Taster selbst robust und durch ein eigenes Gehäuse geschützt sind.« Als weiteren wichtigen Trend betrachtet er Flexibilität: »Sie zeigt sich durch individuelle Beschriftungen und Bedruckungen sowie individuelle flexible Bestückung der HMIs mit unterschiedlichen Betätigern. Außerdem werden immer mehr elektromechanische Bedienelemente spezifisch auf Einsatzgebiete und Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet. Mittels Software programmierbare Produkte ermöglichen es, einige Parameter den individuellen Wünschen und Anforderungen anzupassen.«

Bei Joysticks geht der Trend dahin, dass sie immer mehr Funktionen in ein und demselben Befehlsgerät zusammenfassen: »Wir bieten eine neue Art Joystick-Encoder mit Touch-Funktion an«, betont Philipp Meinhardt, Head of MarCom bei Data Modul. »Multitouch-Control-Wheel und Touchsensor befinden sich in der Mitte; die Joystick-Funktion wird über Pfeilkennzeichnung mit haptisch/akustischem Force-Feedback geführt.«


  1. Trends bei elektromechanischen Bedienelementen
  2. Designorientierung und Miniaturisierung als Trends
  3. Touchscreen und elektromechanische Bedienelemente kombinieren

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