Weltweite Organisation unterstützt bei der Lieferantenreduzierung

Rutronik: »Wir bilden Prozesse global ab, wie ein Hersteller«

10. Dezember 2010, 13:03 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Erst der richtige Produktmix bringt die Rentabilität

Die Graphik zeigt das prozentuale Verhältnis der Anzahl der Produkte auf einer Baugruppe zum Wert bzw. jährlichen Wareneinsatzes.
Die Graphik zeigt das prozentuale Verhältnis der Anzahl der Produkte auf einer Baugruppe zum Wert bzw. jährlichen Wareneinsatzes.
© Rutronik

Ihr besonderes Augenmerk wollen die Key Account Manager künftig auch darauf legen, den  Produktmix aus wertigen Bauteilen und Massen-Artikeln, den der Kunde oft aus ganz unterschiedlichen Lieferquellen bezieht, zu optimieren. Ziel sei, so Krieg, dass der Kunde sein Bauteilespektrum von möglichst wenig Lieferanten bezieht. Natürlich liegt dieses Bestreben subjektiv in der Natur eines Broadliners. Warum aber auch objektiv gesehen einiges dafür spricht, die Lieferantenanzahl gering zu halten, begründet Krieg folgendermaßen: »Der Kunde hat zwar auf jeder Baugruppe einen Produktmix von ca. 65 Prozent Halbleitern und etwa 35 Prozent passiven und elektromechanischen Komponenten, bezieht die Komponenten aber über viele Quellen. Die Gesamtkosten der kompletten Baugruppe geraten dabei oft außer Acht.

Bezieht der Kunde jedes Bauteil aus einer anderen Quelle, wird es nämlich aufgrund des administrativen Aufwands jeder Bestellung letztlich schwer, die Gesamtkosten überhaupt zu ermitteln und darzulegen.« Aber besonders vor dem Hintergrund des immens steigenden Wettbewerbsdruck hin zu immer niedrigeren Stückkosten pro Baugruppe, rücken die Gesamtkosten einer Baugruppe bzw. des Endproduktes mehr und mehr ins Blickfeld. Oft entscheiden beispielsweise nur wenige Cent pro Baugruppe über die Produktionsverlagerung ins Ausland. Solche Negativ-Beispiele lassen sich durch eine kluge Beschaffungsstrategie aber durchaus vermeiden und damit Wettbewerbs- und Standortvorteile schaffen. »Unser Ansatz ist die Gesamtanalyse der Bill-of-Material, denn erst ein richtiger Produktmix in der Beschaffung bringt die Rentabilität«, ist Krieg überzeugt. »Wir wollen deshalb gemeinsam mit dem Kunden diese Wettbewerbsfähigkeit erarbeiten. Das geht aber nur dann, wenn der Kunde kein Cherry-Picking betreibt, also die wertigenTeile hier und die Massenteile dort kauft. Wir unterstützen hochwertige Bauteile genauso wie Massen-Artikel. Der Mehrwert für den Kunden liegt darin, alles aus einer Hand zu beschaffen.« Denn 60% der Massen-Artikel entscheiden nur über 5% des Gesamtwertes. 20% der hochwertigen Produkte reflektieren typischerweise 80% der Bauteilewertigkeit auf einer Baugruppe. Der logistische Aufwand ist dabei unabhängig vom Wert der Bauteile. Der abgestimmte Produkt-Mix ist entscheidend für die Gesamtkostenstruktur bei Kunden und Lieferanten.

Dass Rutronik zu den Spitzenreitern zählt, wenn es um das Handling von Bauteilen geht, ganz unabängig davon wie wertig die Bauteil sind oder ob es sich »nur« um Schüttgut handelt, zeigen schon alleine die weltweiten Lieferungen in diesem Jahr mit der stattlichen Anzahl von 50 Mrd. (!) Bauteilen.


  1. Rutronik: »Wir bilden Prozesse global ab, wie ein Hersteller«
  2. Erst der richtige Produktmix bringt die Rentabilität
  3. Die »Alles-aus-einer-Hand« Strategie fordert dem Distributor einiges ab

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