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Revolution HDBaseT aus der Video-Welt in den Industrie-Markt

13. August 2014, 12:03 Uhr | Karin Zühlke
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Vertriebssäule Distribution

Um den Industriemarkt in Mitteleuropa zu erobern, musste Valens das Vertriebskonzept erweitern: Während bisher der Vertrieb hauptsächlich über Direktgeschäft mit den großen OEMs lief, setzt Valens in Europa ausschließlich auf Spezialdistributoren, um den stark fragmentierten Industriemarkt aus vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen adäquat ansprechen zu können. Exklusiver Distributionspartner für die D/A/CH-Region ist seit 2012 die Hy-Line Computer Components – und das aus gutem Grund: Hy-Line ist ein ausgewiesener Spezialist rund um die Signalübertragung. Mit den weiteren Schwerpunkten Displays/Touch-Systeme und Embedded PC ist Hy-Line im gesamten Industrieelektronik-Umfeld bestens etabliert.

In Seminaren und Vor-Ort-Schulungen bringt der Spezialdistributor die Technologie in Theorie und Anwendung dem Kundenkreis nahe. Das Hy-Line-FAE-Team begleitet den Kunden während der gesamten Entwicklungsphase. Mit der neuen Vertriebskonstellation sind die Voraussetzungen geschaffen, um in Mitteleuropa durchzustarten, ist Adler überzeugt: »Wir werden den Erfolg, den wir mit unserer Technologie auf dem professionellen Video-Markt erzielt haben, auf den Industriemarkt übertragen.« 

Kommunikations- und hochauflösende Videosignale werden auch in der Industrie verwendet, die Anforderungen sind also sehr ähnlich, wie Guido Brüning, Geschäftsführer von Hy-Line, bestätigt: »Ein Standard-CAT5-Kabel überträgt alle Signale einer typischen industriellen Anwendung: Video, USB, Ethernet-Steuersignale und sogar die Stromversorgung für den Monitor.« Zudem ermöglicht die Technologie bis zu 150 m Distanz zwischen Rechner und Monitor. Die Übertragungsstrecke ist transparent und unabhängig vom Betriebssystem. Der Kunde muss nichts mehr konfigurieren, Treiber sind keine erforderlich. »Deshalb reduziert HDBaseT die Komplexität auf Entwicklungs- und Anwenderseite erheblich«, unterstreicht Adler.  

Das alles klingt relativ einfach, aber ist die Technologie auch für raue Industrie-Umgebungen geeignet? Diese Frage bejaht Adler mit Nachdruck und verweist unter anderem auf das robuste Protokoll, die günstige EMV und den erweiterten Temperaturbereich von –40 bis + 85 °C. Auch bei der Verfügbarkeit geht Valens mit einer Produktlaufzeit von etwa sieben Jahren auf die Bedürfnisse der Industrie ein. »Diese Argumente haben schon drei von fünf großen Industrie-PC-Herstellern zu unseren Kunden werden lassen«, bestätigen die Partner. 

Inzwischen hat Valens die Weiterentwicklung HDBaseT 2.0 in seinem »Colligo VS2310«-Chip implementiert. Hier werden weitere Schnittstellen der PC- und Netzwerktechnik eingeführt, die von der neuen Chipgeneration direkt verarbeitet und als HDBaseT-Signal vom Sender zum Empfänger übertragen werden. So wird die neue Version natives USB 2.0 enthalten, und auch der Einsatz einer Glasfaserleitung anstelle des CAT-Kabels ist für kritische Anwendungen möglich. Etwa ab September soll die Massenfertigung des HDBaseT-2.0-Chips starten. Muster sind über Hy-Line erhältlich. Eine weitere Zielgruppe neben dem klassischen Industriemarkt sind Applikationen der Medizinelektronik. Ein langfristiges Ziel ist nach Aussage von Adler auch der Automotive-Markt: »Unsere Technologie hilft, durch Bündelung von Signalen Leitungen zu reduzieren und dadurch Kosten und Gewicht einzusparen.« (zü)


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