Folge des Rückruf-Desasters

Takata meldet Insolvenz an

26. Juni 2017, 8:59 Uhr | dpa
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Weltweite Rückrufwelle

Begrenzte Rückrufe 2008 in den USA führten schließlich zu einer weltweiten Rückrufwelle. Der entstandene Schaden soll sich auf rund 10 Mrd Euro belaufen.

Die Mängel haben allein in den USA zum Rückruf von 70 Millionen Airbags geführt, sie werden für den Tod von mindestens 16 Menschen verantwortlich gemacht. Der geplante Verkauf an KSS soll Takata helfen, Zahlungsverpflichtungen gegenüber seinen betroffenen Automobil-Kunden nachzukommen. Takata hatte sich im Januar mit der US-Justiz auf einen Vergleich geeinigt. Das Unternehmen gab kriminelle Vergehen zu und willigte ein, Strafen in Höhe von einer Milliarde Dollar zu zahlen.

Gegen drei Manager wurden Strafanzeigen gestellt. Laut Anklage sollen sie mit manipulierten Testergebnissen bewusst die Risiken mangelhafter Airbags verschleiert haben.

Die weltweite Geschäftstätigkeit und die Lieferungen an Kunden sollen auch nach den Insolvenzverfahren ohne Unterbrechung fortgeführt werden. Takata kündigte an, auch die Lieferung von Ersatz-Gasgeneratoren für die laufenden Airbag-Rückrufe fortzusetzen.

Die Aktien von Takata wurden am Montag vom Handel in Tokio ausgesetzt. Sie sollen laut Medienberichten am Dienstag vom Börsenzettel gestrichen werden. Am selben Tag hält das Unternehmen seine Gesellschafterversammlung ab.

Angesichts Takatas Weltmarktanteil von 20 Prozent bei Airbags suchten die betroffenen Autobauer seit Jahren nach einer Lösung, damit Takata die Produktion fortsetzen kann. Durch den nun geplanten Zusammenschluss von nahezu allen Bereichen von Takata und KSS würde ein Anbieter von Sicherheitssystemen für Autos mit etwa 60 000 Mitarbeitern in 23 Ländern geschaffen.

«KSS ist nicht nur der ideale Investor, um die Kosten in Zusammenhang mit den Rückrufen von Airbag-Gasgeneratoren zu bewältigen, sondern auch ein optimaler Partner für Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter des Unternehmens», sagte Shigehisa Takada, Vorstandsvorsitzender von Takata.

Lange Zeit hatte die Gründerfamilie, die bislang 60 Prozent der Anteile an Takata hielt, versucht, eine außergerichtliche Lösung zu finden. Die Autohersteller jedoch bestanden auf einem Insolvenzverfahren. Die Airbags von Takata werden von vielen Herstellern genutzt, unter anderem auch von deutschen.


  1. Takata meldet Insolvenz an
  2. Weltweite Rückrufwelle

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Componeers GmbH

Weitere Artikel zu dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH

Weitere Artikel zu Fahrzeugkomponenten