Daimler Trucks testet »Daylight+«-Modul

TopFit mit künstlichem Tageslicht im Lkw

22. März 2017, 0:00 Uhr | Christina Deinhardt
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Entstehung von Daylight+

Die Idee zu Daylight+ entstand im Lauf einer Versuchsreihe im Schlaflabor der Uni Regensburg. Daraufhin ermittelte Daimler Forscher Siegfried Rothe, dass vor allem aufgrund der Silhouetten-Form einer üblichen Lkw-Kabine nur ein verhältnismäßig geringer Prozentsatz des natürlichen Tageslichts die Lichtrezeptoren von Fahrerin oder Fahrer erreicht. Rothe setzt sich mit zahlreichen Projekten für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von Lkw-Fahrern ein und damit auch für eine bessere Akzeptanz des Berufsbilds. Die Resultate einer ersten Versuchsreihe mit Ingenieuren aus der Abteilung Fahrversuch waren eindeutig: Unter dem Einfluss einer zusätzlichen Lichtdosis – egal zu welcher Tageszeit – änderte sich das subjektive Befinden aller Probanden. Noch dazu fuhren die Testfahrer mit mehr Tageslicht in der Kabine wirtschaftlicher.

Bei den Versuchen in Rovaniemi wurden die Testpersonen nur mit sich selbst verglichen: Es wurde untersucht, wie sich die Leistung der einzelnen Fahrer verändert, wenn er nach fest definierten Bedingungen zusätzlich biologisch wirksames Tageslicht bekommt. Dabei wurden drei verschiedene Licht-Intensitäten:

  • Dauerlicht während der Fahrt, wobei die Intensität der Außenhelligkeit angepasst wurde.
  • Intensive Lichtdusche mit maximaler Intensität während der Tests vor und nach der Fahrt.
  • Lichtliege ebenfalls mit maximaler Intensität während der Pausen, in denen sich der Fahrer in Power-Nap-Position auf seinem Sitz entspannt.
Lkw-Fahrer wird mit Sensoren getestet
Mit Hilfe von Sensoren fanden die Forscher heraus, dass zusätzliches Licht das mentale Befinden des Truckers positiv beeinflusst.
© Daimler

Die Versuchsergebnisse dokumentierte das Team mit Unterstützung des Forscherkollegen Dr. Michael Schrauf mit Hilfe von Elektroenzephalografie (EEG), Elektrokardiografie (EKG) und Elektrookulografie (EOG) und weiteren physiologischen Messungen sowie mit Speichelproben zur Ermittlung der Konzentration des Schlafhormons Melatonin. Das mentale Befinden und die professionelle Leistungsfähigkeit wurden über standardisierte psychologische Testverfahren –Daueraufmerksamkeits- und Reaktionstests am Computer – ebenso überprüft wie mit der Aufzeichnung der Fahrzeugdaten durch das Telematiksystem FleetBoard.

Am Ende der Zwei-Wochen-Zyklen fand eine Befragung der einzelnen Fahrer statt. Die beiden Testfahrer Richard Schneider und Philippe Strasser waren zur dunkelsten Jahreszeit kurz vor der Wintersonnenwende am Polarkreis. Beide zeigten sich unabhängig voneinander begeistert vom Modul Daylight+. Die Fahrer berichteten übereinstimmend vom deutlich angenehmeren Raumgefühl in der Kabine mit der zusätzlichen Beleuchtungseinrichtung.


  1. TopFit mit künstlichem Tageslicht im Lkw
  2. Entstehung von Daylight+

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Daimler AG

Weitere Artikel zu Beleuchtung