Bei der Modellierung des Fehlers ist neben der korrekten physikalischen Abbildung des zu untersuchenden Problems – welches offensichtlich applikationsabhängig ist – ein anderer Punkt mindestens genauso wichtig: Eine automatische Einbettung des Fehlers in das Gesamtsystem. Ziel des hier dargestellten Ansatzes ist nicht die Untersuchung weniger einzelner Fehler, sondern unter Umständen die Untersuchung von einigen hundert oder tausend Fehlern. Eine manuelle Abbildung eines jeden einzelnen Fehlers und Adjustierung des Gesamtmodells wären an dieser Stelle sehr mühsam beziehungsweise aus Zeitgründen auch nicht sinnvoll. Vielmehr besteht das Ziel darin, die definierten Fehler automatisch in den Testablauf einfließen zu lassen, ohne das Gesamtmodell für jeden einzelnen Fehler manuell zu ändern.
Hierfür stellt Saber die Möglichkeit bereit, die Fehler a priori zu modellieren und während der Testsequenz automatisiert einzufügen. Bild 2 zeigt die Funktionsweise am Beispiel eines Spannungsteilers, welcher Bestandteil eines Gesamtsystems ist. Für die Absicherung des Systems soll zu Diagnosezwecken untersucht werden, welche Auswirkungen eine Unterbrechung beim Spannungsteiler zur Folge hat. Die ursprüngliche Schaltung würde erfordern, eine Unterbrechung am Netzknoten "Error" einzufügen, um den Fehler zu simulieren. Um nun nicht ständig manuell die Netzverbindung öffnen oder schließen zu müssen, lässt sich ein Fehlermodell vom Werkzeug automatisch einfügen. Dies erfolgt einmalig zu Beginn der gesamten Testprozedur. In diesem einfachen Beispiel kann dies schematisch durch die Verwendung eines idealen Schalters erfolgen, welcher in Abhängigkeit der Fehlerauswahl ein- oder ausgeschaltet wird.