In Release 4.0 wurde die AUTOSARSpezifikation der Laufzeitumgebung (Run Time Environment, RTE) und des OSEK-basierten AUTOSAR-Betriebssystems (OS) um multicore-spezifische Funktionen erweitert. Dabei spezifiziert das OS neue Multicore- Mechanismen, die von der RTE genutzt werden. Zentrale Bedeutung haben die bereits bekannten OS-Applikationen. In Multicore-Systemen werden diese statisch, sprich zur Systemintegrationszeit, auf unterschiedliche Rechenkerne verteilt. OS-Applikationen fassen Gruppen von OS-Objekten wie Tasks, Interrupts, Alarme, Schedule Tables, Counter und Ressourcen zusammen. Instanzen von Software- Komponenten (SWCs) werden genau einer OS-Applikation zugeordnet. Die Kommunikation zwischen SWCs auf unterschiedlichen Kernen realisiert die RTE für den Applikations-Software- Entwickler transparent, da sie entsprechend der Systemkonfiguration zur Systemintegrationszeit generiert wird. In Multicore-Systemen wird dabei auf den Funktionsumfang der "Inter OSApplication Communication" (IOC) zurückgegriffen, die als Teil des Betriebssystems hardware- und konfigurationsabhängig generiert wird. Bild 1 verdeutlicht den schematischen Aufbau eines AUTOSAR-Multicore-Systems. Um eine Intercore-Kommunikation realisieren zu können, wurde das OS an einigen Stellen erweitert: Beispielsweise ist es möglich, auf anderen Kernen Tasks zu aktivieren, auch der Event-Mechanismus lässt sich kernübergreifend verwenden. Während sich Applikations-Software-Komponenten beliebig auf Kerne verteilen lassen, sieht AUTOSAR 4.0 die Konzentration von AUTOSAR-Basis-Software auf einem "Master"-Core vor. Eine Ausnahme bilden hier im Wesentlichen nur das OS und die RTE.