Scope kann CAN

Flexibles Messgerät interpretiert CAN-Bus-Kommunikation

19. August 2011, 10:09 Uhr | Von Anna Krone
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CAN-Messkanäle manuell oder automatisch definieren

Bild 2. Aufbau eines CAN-Daten-Frames: Anhand des Identifiers (ID) und der Angabe von Bit-Position und -Länge kann der ScopeCorder die gesuchten Nutzinformationen aus dem Datenfeld extrahieren.
Bild 2. Aufbau eines CAN-Daten-Frames: Anhand des Identifiers (ID) und der Angabe von Bit-Position und -Länge kann der ScopeCorder die gesuchten Nutzinformationen aus dem Datenfeld extrahieren.

Mit wenig Vorbereitungszeit und Aufwand ist der ScopeCorder bereit, beispielsweise Signale von Sensoren, Schaltbefehle oder aber analoge Sensor-Messwerte zeitsynchron mit den interpretierten CAN-Nachrichten auf einem Messgerät darzustellen, zu messen und ggf. zu analysieren.

Für die Anbindung an das Bussystem verfügt das CAN-Modul über zwei Sub-D-9-Schnittstellen für High-Speed-CAN (ISO 11898). Zudem ist für jeden Anschluss ein interner Abschlusswiderstand (Terminierung) zuschaltbar, um Reflexionen am Leitungsende zu vermeiden. Insgesamt können zwei CAN-Module in den DL850V integriert werden, was eine parallele Beobachtung mehrerer Busse ermöglicht. Für jede Schnittstelle sind bis zu 60 Sub-Kanäle bzw. Mess-Signale definierbar.

Zur Interpretation und graphischen Darstellung der in der CAN-Nachricht übertragenen Nutzdaten (z.B. analoge Mess-Signale) muss die Beschreibung der Nachrichten-Datenbasis vorliegen. Anhand des Identifiers des Daten-Frames und der Angabe über Bit-Position und Bit-Länge der Nutzdaten innerhalb des Datenfelds können die Daten extrahiert werden. In einem Daten-Frame mit spezifischem Identifier lassen sich mehrere Einzeldaten übertragen, d.h., in einem Datenfeld können unterschiedliche Messwerte für z.B. Raddrehzahl, Temperatur oder Druck vorliegen (Bild 2). Für eine korrekte Darstellung auf dem Bildschirm sind in der Datenbasis noch weitere Informationen über Datentyp und Codierung, Skalierung und Offset, Wertebereich sowie physikalische Einheit und der dazugehörige Kanalname enthalten.

Um die CAN-Messkanäle zu definieren, hat der Anwender zwei Methoden zur Auswahl. Sind es nur wenige Signale, die definiert werden müssen, oder sind aktive Bearbeitung und Konfiguration der Messkurven vor Ort notwendig, kann eine manuelle Eingabe der Signalinformationen über eine Tabelle im Gerät erfolgen.

Liegt eine Vector-Datenbasis (.dbc) vor, erfolgt die Einstellung der Sub-Kanäle noch einfacher. Durch eine kostenlose Software von Yokogawa kann der Anwender die Signalinformationen am PC bearbeiten und anschließend umwandeln, um diese in den DL850V einzulesen. Danach übernimmt der ScopeCorder automatisch die Information zur Interpretation und Darstellung der transportierten Nutzdaten und zeigt deren Inhalte als Messkurve auf dem Bildschirm an. Anschließend können die interpretierten Signale wie normale Mess-Signale behandelt werden. Das bedeutet, der Anwender kann diese als Trigger-Quelle definieren, Cursor- und Parameter-Messungen vornehmen sowie mathematische Berechnungen mit den Messkanälen durchführen.

Mit diesen Möglichkeiten löst der DL850V sowohl im industriellen Bereich als auch im Automotive-Sektor in der Entwicklungs- und Testumgebung umfassende Messaufgaben. Einsatz findet die Vehicle Edition z.B. direkt beim Fahrzeughersteller. Dort hilft der DL850V für die Abschlussbewertung und bei verschiedenen Funktionstests des gesamten Kommunikationssystems, aber auch bei der Fehlersuche.


  1. Flexibles Messgerät interpretiert CAN-Bus-Kommunikation
  2. CAN-Messkanäle manuell oder automatisch definieren
  3. Integrationstest beim Fahrzeughersteller
  4. Die Autorin

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