Für die hochauflösende Analyse optischer Spektren im mittleren Infrarotbereich (MWIR) hat Yokogawa den optischen Spektrumanalysator AQ6377E entwickelt. Basierend auf dem bereits bekannten Modell AQ6377 bietet er einige interessante Verbesserungen.
In den vergangenen Jahren ist der Bedarf an optischen Spektrumanalysatoren für Laser im mittleren Infrarot (MWIR) kontinuierlich gewachsen. Gefragt waren vermehrt Systeme, die insbesondere im 5-µm-Bereich eine schnelle und präzise Analyse des optischen Spektrums von Lasern einschließlich ihrer Seitenmoden ermöglichen. Als Antwort auf diese Anforderungen brachte Yokogawa 2020 den optischen Spektrumanalysator AQ6377 auf den Markt.
Auf dieser Plattform setzt nun auch das neue Modell AQ6377E auf, bietet dabei aber einige Verbesserungen in Sachen Messgeschwindigkeit und Genauigkeit, zusätzlich enthält es neue Funktionen und bietet mehr Möglichkeiten als bisher. »Wir haben zahlreiche Anfragen nach höheren Messgeschwindigkeiten, der Möglichkeit zur Messung von gepulstem Licht unter verschiedensten Bedingungen sowie nach einer optimierten Methode zur Bewertung der Seitenmoden-Unterdrückung – SMSR – im Vergleich zu herkömmlichen Fourier-Transformations-Spektrumanalysatoren – FT-OSA – erhalten«, erklärt Terry Marrinan, VP Sales & Marketing bei Yokogawa Test & Measurement. »Der AQ6377E ist eine Lösung, die all diesen Anforderungen gerecht wird.«
Der AQ6377E deckt einen Wellenlängenbereich von 1900 bis 5500 nm ab und bietet fünf Wellenlängenauflösungen von 0,2 bis 5 nm. Die Wellenlängengenauigkeit beträgt ±0,5 nm. Mit einer typischen Close-In-Dynamik von 50 dB und einer Messdynamik von 73 dB eignet sich das Gerät selbst für anspruchsvolle Anwendungen in der Lasertechnologie, Umweltmesstechnik und nichtlinearen Optik.
Zu den interessantesten Neuerungen im AQ6377E zählt sicherlich die verbesserte Funktionalität des integrierten Choppers, der automatisch entsprechend der gewählten Messempfindlichkeit arbeitet. Ein Chopper ist eine rotierende Scheibe mit Schlitzen, die verwendet wird, um das Signal in regelmäßigen Intervallen zu unterbrechen, um die Messgenauigkeit durch Signalmodulation zu verbessern. Hierfür hat Yokogawa die Empfindlichkeitsstufen „Normal“ und „Mid“ des Vorgängermodells um die Empfindlichkeitseinstellungen „Normal/Chop“ und „Mid/Chop“ erweitert: Das minimiert den Einfluss von Streulicht bei der Messung von MWIR-Spektren und ermöglicht im Vergleich zum AQ6377 schnellere und präzisere Messungen.
Eine zentrale Neuerung ist auch die Funktion zur erweiterten Messung gepulster Signale ("advanced pulsed light measurement"). Diese erlaubt die Analyse gepulsten Lichts mit niedrigen Wiederholfrequenzen, die zuvor mit dem AQ6377 nicht möglich war.
Bei der Laserbewertung war die gleichzeitige Analyse von Signalen über einen breiten Leistungsbereich eine Stärke des bisherigen AQ6377. Der neue AQ6377E baut mit seiner hohen Messdynamik weiter darauf auf und ermöglicht so die effiziente Analyse des optischen Spektrums eines Lasers. Damit können Anwender das Seitenmoden-Unterdrückungsverhältnis (SMSR) - ein entscheidender Indikator für die Laserleistung - präzise bewerten. Eine Herausforderung, die mit einem Interferometer-basierten Spektrumanalysator nur schwer zu meistern ist.
Der hochauflösende kapazitive 10,4-Zoll-Multitouch-Touchscreen macht die Gerätebedienung einfach und intuitiv. Messbedingungen, Analysen und die Spektrumansicht lassen sich anpassen wie bei einem Tablet-Gerät.