Bereits im praktischen Einsatz befindet sich das im ZF-Innovationstruck verbaute automatische Getriebesystem TraXon Hybrid. Damit lassen sich auch in einem schweren Lkw alle schon vom PKW bekannten Hybridfunktionalitäten umsetzen: von der Wiedergewinnung der Bremsenergie (Rekuperation), über das rein elektrische Rangieren sowie das Abschalten des Motors im Stillstand (Start-Stopp-Funktion), bis hin zur Leistungsunterstützung des Verbrennungsmotors (Boosten). Im Generatorbetrieb kann das Hybridmodul zudem auch in die Stromversorgung weiterer Aggregate – etwa bei Kühltransporten – eingebunden werden. In jedem Fall trägt die Hybridfunktionalität dazu bei, den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen von Lkw zu reduzieren. In Prototypen-Lkw von Kamaz konnte das TraXon-Hybrid-System den Verbrauch um bis zu 15 Prozent verringern.
Für den Einsatz in Niederflurbussen ist die Elektroportalachse AVE 130 konzipiert, die über eine neue Verzahnungsgeometrie und einen leiseren Lauf verfügt. Die Achse, die sich für mehrere Energiekonzepte wie rein elektrischen Betrieb oder serielle Hybridsysteme eignet, hat ihre Praxistauglichkeit bereits in Feldversuchen mehrerer europäischer Metropolen bewiesen. Unter anderem in Gelenkbussen des Herstellers EvoBus kam die AVE 130 dabei im seriellen Hybrideinsatz zusammen mit einem Downsizing-Dieselgenerator zum Einsatz.
Mit einer maximalen Achslast von 13 Tonnen und einer Motorspitzenleistung von 2x120 Kilowatt ist die Niederflurachse sogar für Doppelgelenkzüge geeignet. Der Antrieb der Räder erfolgt einzeln über wassergekühlte Asynchronmotoren mit einer hohen Leistungsdichte und einer nachfolgenden festen Zwei-Stufen-Übersetzung. Bis zur maximalen Fahrgeschwindigkeit verspüren die Fahrgäste keine Zugkraftunterbrechungen, da keinerlei Schaltvorgänge auftreten. Der serielle Hybridbetrieb ermöglicht bei optimaler Systemauslegung zusammen mit dem verlustarmen Elektroantrieb der AVE 130 laut Angabe von ZF Kraftstoffeinsparungen im Fahrbetrieb von bis zu 30 Prozent gegenüber konventionellen Dieselantrieben. Zudem ergeben sich mit der AVE 130 deutliche Gewichtsvorteile: Dank ihrer zwei integrierten E-Motoren wiegt sie 200 bis 500 Kilogramm weniger als Lösungen mit elektrischem Zentralmotor, Zwischengetriebe und herkömmlicher Antriebsachse sowie Lösungen mit getriebelosen Radnabenmotoren.
Der türkische Hersteller Bozankaya setzt die AVE 130 in rein elektrischen Batteriebussen ein. Im praktischen Fahrversuch überzeugt das Antriebskonzept mit einem kraftvollen Antritt sowie einem fein abgestuften Rekuperationssystem, das nicht nur die Reichweite verlängert, sondern auch das herkömmliche Bremssystem deutlich entlastet.