Das ganze System bietet schon relativ wenigen Teilnehmern einen größtmöglichen Nutzen. Denn Continental plant in Partnerschaft mit weiteren Dienst-anbietern beispielsweise Verkehrsinformationen in Echtzeit anzubieten. Auf welchen Streckenabschnitten herrscht welches Staurisiko? Wo zwingen Wind und Wetter zum Einsatz von Heizung oder Scheibenwischern, was die Reichweite eines Elektrofahrzeugs beeinflusst? Wie lange wird die Klimaanlage benötigt und wo sind die Gefällestrecken, auf denen der Motor zum Generator wird und die Akkus wieder füllt?
Daneben ist auch eine vorausschauende Organisation der Ladevorgänge geplant, was insbesondere während der Aufbauphase eines öffentlichen Netzes von Ladestationen Erleichterung bringt. Denn noch sind öffentliche Stromzapfsäulen selten, in den wenigsten Fällen vollständig im Navigationssystem hinterlegt und unter Umständen blockiert, wenn sie bereits von einem anderen Fahrzeug genutzt werden. Über die Continental-Plattform können nicht nur Standorte und die Verfügbarkeit von Ladesäulen tagesaktuell aufgelistet werden, die virtuelle Elektromobilitäts-Verkehrszentrale ermöglicht auch Systeme, die wissen, wann, wo und wie lange die einzelnen Zapfpunkte von welchen Fahrzeugen besetzt sind: So kann man von unterwegs aus Ladezeiten buchen und die Ladepause so effektiv wie möglich gestalten. Das gleiche Verfahren kann für Fahrzeuge und Mobilitätskonzepte genutzt werden, die nicht auf Batterien zum Nachladen, sondern zum Austauschen setzen.
Bei der Routenplanung wird die Continental-Elektronik nicht nur die Anforderungen von Auto und Batterie berücksichtigen, sondern auch die Vorgaben des Fahrers: Je nach Tageszeit und Terminkalender werden deshalb bevorzugt Ladestationen an Restaurants, Einkaufszentren, Sportstudios oder anderen Sonderzielen angesteuert. Gegebenenfalls holt die Continental-Plattform während der Ladepause neben Internet-Radio oder -Fernsehen auch die E-Mails oder die sozialen Netzwerke ins Auto. Das entsprechende AutoLinQ-System hat Continental bereits vorgestellt.
Die Deckungsbeiträge für den Aufbau und Betrieb des Systems will Continental mit einer Grundgebühr und monatlichen Pauschalen seitens der Systempartner erwirtschaften. Die Eigner der Elektroautos sollen die Dienste hingegen kostenlos nutzen dürfen, wenn sie im Gegenzug die Daten ihres Fahrzeugs unentgeltlich an Continental abtreten.