Vitesco Technologies und Sanden International, ein Anbieter von Wärmemanagementtechnologien für die Automobilindustrie, starten gemeinsam ein Projekt zur Vor-Entwiklung eines integrierten Thermomanagementsystems für batterieelektrische Fahrzeuge.
Im Zuge dieses Vor-Entwicklungs¬projektes entwickelt Sanden die kompakte Kälteeinheit mit dem natürlichen Kältemittel Propan (R290), während Vitesco Technologies an der zugehörigen Wärmeenergieverteilung in Form einer Verteileinheit auf Wasser/Glykol-Basis arbeitet. Bausteine der Verteileinheit sind Kühlmittelpumpen, Ventile (Coolant Flow Control Valves, CFCV) und Sensoren. Je nach Anwendung kann die Verteileinheit zwischen fünf und dreizehn Anschlüsse für die Wärmezufuhr oder -ableitung haben.
Mit der Integration der kompletten Thermomanagementfunktionalität und ihrer Bestandteile in einem indirekten System lassen sich viele Vorteile erschließen, darunter eine leichtere Anpassung, eine geringere Komplexität, eine einfachere Fahrzeugmontage sowie Kostenvorteile für den Automobilhersteller.
Zudem lassen sich rechtliche Vorschriften, wie etwa das kommende Verbot von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (Per- and polyfluoroalkyl substances, PFAS) in Europa erfüllen. Darüber hinaus soll die neue Technik die Reichweite bei niedrigen Temperaturen vergrößern, ein schnelles Laden ermöglichen sowie Klimakomfort im Innenraum bieten.
»Das neue Thermomanagementsystem macht nicht nur das Heizen und Kühlen in BEVs nachhaltiger, es hilft auch, bei kaltem Wetter die Fahrzeugreichweite zu vergrößern. Gleichzeitig beabsichtigen wir signifikante Kostenvorteile zu erzielen, um die Wirtschaftlichkeit des Wärmemanagements zu erhöhen«, sagt Dr. Gerd Rösel, Leiter Innovation Electrification Solutions bei Vitesco.
Den Fahrzeugherstellern soll das integrierte Thermomanagement¬system eine einfachere Montage ermöglichen, weil ein großer Teil der heutigen Komplexität des Heizens und Kühlens in ein vorgefertigtes Modul integriert sein wird.
»Ein ganzheitliches Thermomanagement ist der nachhaltigere Ansatz. Deshalb entwickeln wir zusammen mit Sanden eine ‚grüne‘ Technologie, die auch das natürliche Kältemittel Propan unterstützen wird«, so Rösel weiter.