ADAC-Studie zur Elektromobilität

Elektroautos nur sinnvoll mit erneuerbar erzeugtem Strom

28. Oktober 2019, 13:29 Uhr | Gerhard Stelzer
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Einfluss von Entsorgung und Recycling

Bei der Entsorgung wird angenommen, dass gewisse Materialien (Mix Stahl, Alu, Kupfer) mit einer Recycling-Rate von 60 Prozent wiederverwertet werden. Damit werden Primärmetall-Rohstoffe ersetzt und Treibhausgasemissionen, die bei der Gewinnung und Herstellung anfallen würden, vermieden. Diese Gutschrift ist bei Elektroautos – wegen der Batterie – etwas höher als der Aufwand der Pkw-Entsorgung. Daher geht die Kurve bei den Elektroautos etwas nach unten. Bei konventionellen Fahrzeugen gleicht der Gewinn durch Recycling-Rohstoffe den Aufwand für die Entsorgung nahezu aus.
Zusätzlich wird für die Batterie der Elektroautos angenommen, dass einige Batterien in der stationären Nutzung weiter genutzt werden (»second life«), womit sich die Treibhausgas-Emissionen aus der Batterieherstellung auf die mobile und stationäre Nutzung aufteilen. Insgesamt jedoch wurde der Anteil an Batterien, der weiter genutzt wird, mit unter 5 Prozent angenommen, die anderen 95 Prozent werden einem Recycling zugeführt.
Um die Klimawirkung der verschiedenen Antriebsarten ehrlich beurteilen zu können, müssen alle relevanten Energieaufwendungen über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs berechnet werden. Dazu gehören die Treibhausgas-Emissionen, die bei Fahrzeugherstellung und -recycling entstehen, und alle Emissionen, die bei der Bereit- und Herstellung des Kraftstoffs oder Stroms frei werden (Well-to-Tank) sowie bei der Fahrzeugnutzung (Tank-to-Wheel).
Neben Kohlendioxid (CO2), das vor allem bei der Verbrennung fossiler Energieträger anfällt, sind auch Methan-Emissionen (CH4), die beispielsweise bei der Förderung von Erdgas entstehen, und Lachgas (N2O) aus dem Anbau von Biomasse relevant.


  1. Elektroautos nur sinnvoll mit erneuerbar erzeugtem Strom
  2. Einfluss von Entsorgung und Recycling

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