5G- und 6G-Lösungen in der Stadt

Turin wird zum Testlabor für vernetzte Mobilität

1. März 2024, 11:29 Uhr | Irina Hübner
© Teoresi

Teoresi testet in Turin die Nutzung von 5G-Technologie für autonome und vernetzte Fahrzeuge. Im Rahmen des kürzlich gestarteten europäischen Projekts Envelope kommt der italienischen Automobilmetropole eine führende Rolle bei der Suche nach Beyond-5G-Lösungen zu.

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Envelope ist eine von insgesamt 27 Forschungs- und Innovationsinitiativen, die zu Jahresbeginn vom Smart and Services Joint Undertaking (SNS JU) im Rahmen des zweiten Calls von Horizon Europe gestartet wurden. Die Elektronik automotive berichtete bereits über Envelope. Ziel von Envelope ist es, die effiziente Nutzung von 5G-Mobilfunknetzen weiter auszubauen und gleichzeitig die Entwicklung von 6G-Konzepten voranzutreiben.

Schwerpunkt Mobilität in Turin

Insgesamt umfasst Envelope 23 Partner an verschiedenen Standorten in Europa, darunter aus Deutschland die Universität Essen-Duisburg. In Turin liegt der Arbeitsschwerpunkt auf dem Bereich Mobilität, wozu drei lokale Partner eng miteinander kooperieren. Neben der auf die Entwicklung von Spitzentechnologien spezialisierten Teoresi Group sind dies das Forschungslabor  Fondazione LINKS sowie die Stadt Turin mit dem Torino City Lab. Zudem sind in Italien die Unternehmen TIM, Hewlett Packard Enterprise (HPE) und Nextworks an dem Projekt beteiligt.

Gemeinsam werden die Turiner Partner im Rahmen des Envelope-Projekts Versuchsplattformen bzw. umfassende Tests entwickeln, mit deren Hilfe die Verbreitung von 5G bei städtischer Mobilität gefördert sowie neue technologische Lösungen mit Blick auf künftige 6G-Anwendungen erprobt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei unter anderem Sensoren zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit, die es ermöglichen, den Hergang eines Unfalls in Echtzeit zu rekonstruieren oder Veränderungen in der Umgebung eines Fahrzeugs zu erkennen.

Autonom und vernetzt: Teoresi stellt zwei Prototypen bereit

Teoresi stellt hierzu zwei Prototypen von vernetzten selbstfahrenden Autos zur Verfügung, mit denen die im Rahmen des Projekts entwickelte 5G- und 6G-basierte Plattform erprobt werden kann. Die beiden Prototypen wurden auf Basis des Stadtwagens YoYo des ebenfalls in Turin ansässigen Herstellers XEV entwickelt und werden nun mit weiteren Sensoren nachgerüstet, um die Umgebung detailliert zu erfassen. Mit von HD-Kameras, Lidar, Ultraschall, Radar und GPS generierten Daten kann der Bordcomputer die Situation in Echtzeit rekonstruieren und so ein sicheres autonomes Fahren ermöglichen.

Ergänzt wird der Beitrag von Teoresi um eine 5G-fähige-OnBoard-Kommunikations-Technologie, die von LINKS in den Fahrzeugen installiert wird. Mit dieser können unter anderem die ebenfalls von LINKS entwickelten innovativen Services zur Unfallrekonstruktion in Echtzeit oder zur Erkennung von Baustellen und Hindernissen auf der Strecke genutzt werden. Unterstützt werden die beiden Technologie-Partner von der Stadt Turin, die hierzu einen urbanen Kontext unter realen Bedingungen schafft. Für diesen sorgt das Torino City Lab mit seinem neuen Living Lab ToMove, das Turin in den kommenden 24 Monaten in eine Art Freiluft-Testlabor für die Mobilität der Zukunft verwandeln wird.

Nachhaltig: Turin fördert technologische Innovation mit sozialem Impact

»Konnektivität ist das Schlüsselwort für die Stadt der Zukunft. Innovative Technologien schaffen neue Mobilitätsoptionen, die unseren Lebensstil nachhaltig verändern werden. Teoresi übernimmt hierbei seit Jahren eine führende Rolle. Nach der Entwicklung unseres Prototyps des autonom fahrenden Stadtautos arbeiten wir im Projekt Envelope nun an der Entwicklung einer Infrastruktur auf Basis von 5G-Technologie mit«, erklärt Marco Bazzani, Innovationsmanager der Teoresi-Gruppe.

»In der intelligenten Stadt der Zukunft wird autonomes Fahren vernetzt sein. Deshalb beschleunigt die Europäische Union die Entwicklung digitaler urbaner Konzepte, die auch in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht zu nachhaltiger Veränderung beitragen können. Als Teoresi Group sind wir stolz darauf, Teil dieses Projekts zu sein, das die führende Rolle unserer Heimatstadt Turin als Innovationslabor für zukunftsweisende Mobilität unterstreicht.«


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