Bosch entwickelt autonomes Fahren weiter

Neue Bauteile für die Erkennung und Ausführung

10. Mai 2017, 11:00 Uhr | Andreas Pfeffer
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Verkehrssituation erkennen

Die Daten sämtlicher Sensoren werden zu einem Umfeldmodell zusammengesetzt und mit weiteren Informationen ergänzt.

 

 

 

Radarsensor

Radarsensoren liefern in einer Entfernung von bis zu 250 m Umfeldinformationen. Die Hauptaufgabe des Radarsensors ist das Erkennen von Objekten sowie die Messung von deren Geschwindigkeit und Position im Vergleich zum eigenen Fahrzeug. Dazu senden die Radarsensoren frequenzmodulierte Radarwellen in einem Frequenzbereich zwischen 76 und 77 GHz aus. Die Radarwellen werden von Objekten vor dem Fahrzeug reflektiert. Die Relativgeschwindigkeit und die Entfernung von Objekten werden anhand des Dopplereffekts und der Zeitverzögerung ermittelt.

Ultraschallsensor

Ultraschallsensoren werden für die Umgebungserkennung im Nahbereich bis zu sechs Metern und bei niedrigen Geschwindigkeiten benötigt. Die Sensoren funktionieren nach dem Echolotprinzip, mit dem sich beispielsweise auch Fledermäuse orientieren. Sie senden kurze Ultraschallimpulse aus, die von Hindernissen reflektiert werden. Die Sensoren registrieren die Echosignale und ein zentrales Steuergerät wertet die Informationen aus.

Videosensor

Die Stereo-Videokamera liefert mit einer Reichweite von über 50 m wichtige optische Informationen über das Fahrzeugumfeld. Die beiden Bildsensoren verfügen über folgende Eigenschaften:

  • Farberkennung
  • CMOS-Technik (Complementary Metal Oxide Semiconductor)
  • Auflösung von 1.280 x 960 Pixel
  • Für starke Kontraste geeignet

Der Abstand zwischen den optischen Achsen der beiden Objektive beträgt zwölf Zentimeter. Die Stereo-Videokamera erfasst nicht nur Objekte räumlich und bestimmt deren Entfernung, sondern erkennt vor allem auch Freiflächen.

Videosensoren von Bosch
Die Stereo-Videokamera liefert wichtige optische Informationen über das Fahrzeugumfeld.
© Bosch

Connected Horizon

Automatisiert fahrende Fahrzeuge sind auf Umfeldinformationen angewiesen, die über den Erfassungsbereich der eigenen Sensoren hinausgehen. Echtzeit-Verkehrsdaten sind mit der Vernetzung anderer Fahrzeuge über einen Server verfügbar. Bosch hat dafür den Connected Horizon entwickelt. Das System ermöglicht eine dynamische Streckenvorausschau der Fahrroute und entsprechende Anpassungen der Fahrstrategie. So ist dem Fahrzeug eine Gefahrenstelle hinter einer Kurve oder Bergkuppe bekannt und kann früher die Geschwindigkeit anpassen.

Kartenmaterial

Hochauflösende und aktuelle Karten sind für das automatisierte Fahren von entscheidender Bedeutung. Die Karten liefern den Fahrzeugen Informationen über Verkehrssituationen wie Staus oder auch Baustellen, die über den Erfassungsbereich der fahrzeugseitigen Sensoren hinausgehen.


  1. Neue Bauteile für die Erkennung und Ausführung
  2. Verkehrssituation erkennen
  3. Fahrmanöver ausführen

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Robert Bosch

Weitere Artikel zu Automatisiertes Fahren